Episode 10: Pixars Soul, News of the World
Zur Jubiläumsfolge sprechen wir ausnahmsweise mal über zwei brandneue Filme: Die 2020 veröffentlichten News of the World von Paul Greengrass und Soul, den neuesten Streich der Pixar-Schmiede. In einer Zeit, in der die Kinos dicht sind wollen wir dabei herausfinden, wie viel Kinomagie zu Hause im Wohnzimmer möglich ist: Es geht um cineastischen Jazz, um erwachsene Themen in Kinder- und Familienfilmen, es geht um Oscarbait, um die großartige Nachwuchsdarstellerin Helena Zenge und um den Kontrast von Pathos und Realismus. Auch die Politik der jeweiligen Filme kommt wieder zur Sprache: Wir reden über die Auseinandersetzung von Hollywood mit dem Trumpismus und die neu entdeckte Diversity von Disney.
Auch zwei Toplisten haben es wieder in unser Gespräch geschafft: Wir werfen einen Blick auf unsere liebsten Westernfilme und suchen nach brauchbaren Filmen über das Afterlife. Unzufrieden über unseren Kanon oder unseren Take auf die beiden Filme? Schreibt uns unter florian@mussmansehen.de oder johannes@mussmansehen.de oder kommentiert gleich hier unter dem Artikel.
News of the World [Paul Greengrass]
(USA 2020)
2020 war ein merkwürdiges Kinojahr. Ein nicht vorhandenes Kinojahr für den Großteil des Publikums und für die Produktions- und Distributionsseite ein Kinojahr, das vor allem für eine Menge Kopfschmerzen verantwortlich war. Wohin mit den Filmen, wenn die Lichtspielhäuser leer bleiben? Zumindest im Falle von News of the World von Paul Greengrass war die Antwort klar: So schnell wie möglich in die Wohnzimmer. Schon vor dem US-Kinostart der von Universal produzierten Verfilmung eines Romans von Paulette Jiles erhielt Netflix den Zuschlag für die internationale Verwertung… und fackelte nicht lange. Kinostart, Dezember 2020; Netflix-Veröffentlichung Februar 2021. Dabei ist News of the World durchaus ein Film, der im Kino gut aufgehoben wäre: Ein episches Westerndrama mit Starbesetzung, opulenten Bildern und einer emotionalen Geschichte, die nach den Academy Awards dürstet:
Im Mittelpunkt steht der von Tom Hanks gespielte Bürgerkriegsveteran Captain Jefferson Kyle Kidd, der sich seinen Lebensunterhalt verdient, indem er im Texas des Jahres 1870 von Stadt zu Stadt reist und für die einfache Bevölkerung aus der Zeitung die Nachrichten der Welt vorliest. Während seiner Reise trifft er durch Zufall die 10jährige Johanna, gespielt von der deutschen Nachwuchsschauspielerin Helena Zengel. Diese war nach dem Tod ihrer Familie von Kiowa-Indianern aufgezogen worden, hat aber durch eine brutale Räumung nun auch ihre Ziehfamilie verloren. Die Unionsarmee überträgt Kidd die Verantwortung, Johanna zu ihren letzten noch lebenden Verwandten zu bringen. Und so zieht das ungleiche Paar gemeinsam los durch ein von Bürgerkrieg, Misstrauen und Hass geprägtes Texas.
Traditioneller Western, humanistisches Drama, vielleicht sogar Spiegel unserer Zeit? Was meinst du Johannes.
Soul [Pete Docter]
(USA 2020)
Soul, der neueste Geniestreich und gleichzeitig der erste Film von Pixar, der einem schwarzen Protagonisten folgt. Joe ist Musiklehrer und sein Herz gehört dem Jazz. Endlich bietet sich ihm die Chance in einer Band zu spielen, die er schon lange vergöttert, doch bevor er die Lorbeeren ernten kann, stirbt Joe und ist auf dem Weg ins Leben nach dem Tod. Joe will sich nicht damit abfinden und sucht verzweifelt nach einem Weg zurück ins Leben, um seinen Lebenstraum noch zu verwirklichen. Ein zugleich Pixartypischer, als auch sehr untypischer Ride durch Slapstick und Albernheiten, aber auch düsteren Themen, die ich so aus keinem dieser Filme kenne. Respekt.
Transkript
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: Podcast: Der mussmansehen Podcast - Filmbesprechungen Episode: Episode 10: Pixars Soul, News of the World Publishing Date: 2021-03-10T18:20:00+01:00 Podcast URL: https://podcast.mussmansehen.de Episode URL: https://podcast.mussmansehen.de/2021/03/10/episode-10-pixars-soul-news-of-the-world/ Johannes, du glaubst wirklich, die Welt braucht einen weiteren Podcast? Nein, eigentlich nicht, aber ich. Aber wenn wir einen Podcast machen zusammen, dann brauchen wir irgendwas Cooles, worüber wir reden können. Wie wär's mit Filmen? Du liebst Filme, ich liebe Filme, ist doch eine gute Idee. Ja, aber wir lieben überhaupt nicht die gleichen Filme. Ja, das könnte das Geile sein. Ich zeig dir Filme, die ich geil finde und du zeigst mir Filme, die du geil findest. Das heißt so Musicals aus den 50ern? Von mir, für dich, genau. Und koreanische Filme? Mit russischen Untertiteln, von mir, für dich. Oh Gott, okay. Aber du weißt, dass das für Menge Streit sorgen kann. Definitiv, das wird lustig. Die Jubiläumsfolge! Oh mein Gott! Das muss man sehen, Podcast. Zehn Folgen, voller Emotionen. Zehn Folgen, also 20 Filme. 20 Filme. 21, beim ersten haben wir drei Filme gehabt. Stimmt. Wir haben 21 Filme und sie haben sich aufs Auge gedrückt. Wir hatten eine Serienepisode. Wir hatten eine Serie, ja. Weil eine Person die Regeln brechen muss. Na toll. Ich möchte jetzt nicht mit dem Finger drauf zeigen. Nein, tu's nicht. Houdini, geh raus. Meine Katze. Okay, ja, wir kommen beim muss man sehen Podcast, wo wir uns gegenseitig Filme aufs Auge drücken und hoffen, dass sie den Horizont des anderen erweitern. Ich bin sehr gespannt, was diesmal geklappt hat. Wir haben diesmal für die Jubiläumsfolge uns zwei Filme ausgesucht, die wir beide noch nicht kennen. Genau. Und wir müssen dazu sagen, wir springen sonst immer wild durch die Filmgeschichte. Wir waren schon überall in den 50ern, 60ern, 70ern. Aber in den 2020ern waren wir noch nicht. Ein echtes Novum. Ja. Sehr schön. Ich bin stolz auf uns, dass wir endlich in den 20ern angekommen sind. In den 2020ern. Stimmt eigentlich auch nicht, weil in der ersten Folge hatten wir schon Bohraten. Das ist ein 2020er Film. Stimmt. Aber ansonsten springen wir munter durch die Filmgeschichte. Also hört euch die alten Folgen an. Es gibt viel zu entdecken. Hast du gerade gesagt die alten Folgen? Das sind 10 Folgen. Die Klassiker. Sie gehen jetzt aber schon in die Geschichte der Klassiker ein. Es gibt viel zu entdecken. Skurrilitäten, Filmklassiker, absonderliche Sachen, über die wir auch sehr ausgiebig streiten. Oh ja. Oh ja. Ich denke nur an Climax. Ja, stimmt. Den mochtest du nicht. Und am stärksten in Erinnerung geblieben ist mir unsere Diskussion über Wizard of Goa. Oh. Den du für puren Trash gehalten hast. Ja, purer Trash. Aber naja gut, okay. Hört euch das an oder machen wir jetzt eine Best-of-Folge oder was? Nein. Nein. Dafür ist mein Gedächtnis nicht genug. Bei der 100. Folge machen wir ein Best-of. Ja. Okay, gut. Dann schneiden wir wild einfach alles zusammen. Dann haben wir eine Aufnahme gespart. Sehr gut. Ja, aber genau, was haben wir heute? Wir haben heute einen hustenden Plor da. Was ist los? Ich weiß nicht. Du rauchst. Ja, ich rauche. Ich bin noch nicht ganz fit. Aber ich hoffe, ich komme gleich rein. Eine Frage, die ich dir noch nie gestellt habe, Plor, beim Podcast. Ja. Wie geht es dir? Mir geht es sehr gut. Danke. Wie geht es dir? Zu Corona-Zeiten geht es dir sehr gut. Du machst ganz schön viele Leute neidisch mit dieser Aussage. Nein. Ich glaube, ich trage wie jeder andere auch ziemlich viel Corona-Stress mit mir. Aber es ist okay. Ja, bei dir vor allem wegen Kind und Kegel, ne? Ja, genau. Das ist so. Aufeinandersitzen ist einfach ziemlich hart in diesen Zeiten. Ja, ich habe genau das Gegenteil. Niemand zu Hause, außer mein Kater. Wir schieben zusammen den Blues. Genau. Aber da ist diese Podcast-Aufzeichnung immer ein Highlight. Der Tee vor allem. Der ist mein Highlight. Jetzt haben wir gar nicht im On-Tee eingegossen. Ich bin enttäuscht. Darauf hast du ganz wild. Okay. Leute, ich weiß, ihr wartet darauf, dass wir endlich anfangen. Haben wir noch ein anderes Thema, was wir zwischenschieben können, Floor? Über den Sinn des Lebens haben wir, glaube ich, in Folge 7 geredet. Ja, sehr ausführlich. Da haben wir uns stundenlang drin verstecken. Ich glaube, der ist verlocken gegangen. Ist ein bisschen der Technik zum Opfer gefallen. Ja, aber nur so ein kleiner Teil, glaube ich. Also falls ihr was über den Sinn des Lebens wissen wollt, hört nochmal in Episode 7 rein. Episode 7? Du bist sicher? Nein, überhaupt nicht. Ach so, okay. Aber wenn es die nicht ist, dann müsst ihr halt drum herum suchen. Dann ist es 5, 6 oder 8. Clickbait auf ganz anderem Niveau. Wie nennt man Clickbait in der Podcast-Welt? Ich weiß es nicht. Ich dachte, du hättest einen vorgefertigten Twist dabei. Ich dachte, du kommst jetzt mit dem Pun. Du bist der Komiker von uns beiden. Bin ich das? Ja. Ich bin der Slapstick-Komiker von uns beiden. Und das im Podcast? Hör mal. Du kannst ja einen Handstand dabei machen. Wir haben heute News of the World aus dem Jahr 2020. 2020. Sehr schön. Gute Auswahl, Flor. Vielen Dank. Und wir haben von meiner Seite den Film Soul auf Disney+. Auch aus dem Jahr 2020. Auch aus dem Jahr 2020. Womit fangen wir an? Wir fangen, würde ich sagen, weil wir letzte Woche deinen als erstes hatten, will ich jetzt aber auch meinen als erstes. Pixar-Familienunterhaltung. Leg los. Gut, dann würde ich mal den Film einmal vorstellen. Soul. Der neueste Geniestreich und gleichzeitig der erste Film von Pixar, der einem schwarzen Protagonisten folgt. Joe ist Musiklehrer und sein Herz gehört dem Jazz. Endlich bietet sich ihm die Chance, in einer Band zu spielen, die er schon lange vergöttert. Doch bevor er die Lorbeeren ernten kann, stirbt Joe und ist auf dem Weg ins Leben nach dem Tod. Joe will sich nicht damit abfinden und sucht verzweifelt nach einem Weg zurück ins Leben, um seinen Lebenstraum doch noch zu verwirklichen. Ein zugleich Pixar-typischer als auch sehr untypischer Ride durch Slapstick und Albernheiten, aber auch düstere Themen, die ich so aus keinem dieser Filme kenne. Respekt. Was sagst du dazu, Flor? Respekt. Respekt? Ja, hat mir sehr gut gefallen. Schön. Pixar hatte ja so einen Tief in den 2010er, wo sie auch viele Fortsetzungen gemacht haben und einfach auf die bekannten Franchises gesetzt haben. Und vielleicht mindestens zwei Cars zu viel und ein Toy Story zu viel, darüber kann man wahrscheinlich streiten. Hast du die alle gesehen? Ja. Du musst wegen deines Kindes. Nein, ich liebe Pixar. Tatsächlich, ich bin totaler Pixar-Fan. Das kommt mir entgegen. Und in den letzten Jahren haben sie aber wieder zur alten Höhe zurückgefunden, in dem sie sehr stark auf Emotionen gesetzt haben. Und dazu gehört definitiv Inside Out, Alles steht Kopf. Oh ja, der war auch super. Der wahrscheinlich bei mir in der Liste meiner Lieblings-Pixar-Filme ganz oben ist. Ich muss sagen, Soul hat nicht ganz dessen Qualitäten erreicht. Okay. Aber hat mir trotzdem gut gefallen. Es gab ein paar Sachen, wo ich dachte, ach ja, geht vielleicht auch nur mal besser. Aber alles in allem, wenn ich das Gesamtpaket betrachte, war das ein wirklich sehr runder Film, sehr schöner Film. Tolle Emotionen. Wie gesagt, Pixar ist in den letzten Jahren immer am stärksten gewesen, wenn sie auf Emotionen gesetzt haben. Und dieser Film setzt nur auf Emotionen. Ja, eigentlich ausschließlich, ja. Aber auch das Thema, sie haben ja auch extra gesucht. Sie haben ja vorher, also der Typ Joe, um den es geht, dem wir durch seine Eskapaden folgen, der ist Musiklehrer. Ja. Jazz. Er ist schwarz und Musiklehrer. Und am Anfang war er wahrscheinlich weiß. Und er war Scientist. Also es war eigentlich ursprünglich mal angedacht, dass der ein Wissenschaftler ist. Und dann haben sie aber gemerkt, uns fehlt die Emotion. Deswegen komme ich drauf. Uns fehlt diese Verbindung zum Zuschauer. Und wo ist die kürzeste Verbindung zwischen Menschen? Bei Musik. Und das finde ich eine großartige Entscheidung. Und als klar wurde, es wird Musik, es wird Jazz, haben sie halt festgelegt, es wird ein Schwarzer. Und es gelingt ihnen ja tatsächlich total toll, diese Liebe zur Musik zu zeigen. Jedes Mal, wenn in diesem Film Musik thematisiert wird, vor allem, wenn es zu dieser berühmten Zone kommt, wenn man sieht, wie Musiker, wenn sie besonders sich der Musik hingeben, in so eine Art jenseitigen Zustand geraten, wo sie auch tatsächlich mit dem Jenseits kommunizieren können, es ist einfach wunderschön visuell umgesetzt. Ja, die musikalischen Szenen sind einfach großartig. Und die Liebe zum Jazz, wie sie vermittelt wird. Das hat einfach funktioniert. Selbst wenn man kein Jazz-Fan ist, ich mag Jazz, aber ich bin jetzt wirklich nicht der kürzeste Jazz-Fan. Ich höre nicht regelmäßig Jazz. Aber man bekommt einfach ein Gefühl davon, was diese Musik für viele Menschen bedeutet und warum diese Musik für viele Menschen so ein Mittelpunkt im Leben ist. Warum Jazz? Was ein Film macht über das Leben und was passiert vor dem Leben eigentlich. Ganz im Gegensatz zu was passiert nach dem Leben, was ja ständig gefragt wird. Finde ich sehr spannend, dass man ausgerechnet Jazz nimmt. Und ich habe festgestellt, dass ich Jazz tatsächlich für die beste aller Möglichkeiten halte, weil Jazz genau das widerspiegelt, was ich glaube, wie Leben funktioniert, gutes Leben funktioniert. Die unterschiedlichen Instrumente und das Klavier sagt nicht zum Saxophon, jetzt bin ich dran, lass mal, geh mal weg da. Ich mach jetzt meine Line. Sondern sagt eher, spannend, was da jetzt von dir kommt. Ich hab nicht so richtig geahnt, wie deine Melodie sich jetzt da einfügt. Und irgendwie ist es auch gegensätzlich, aber irgendwie passt es am Ende doch zusammen. Das ist Kampf und Zusammenspiel. Ja, genau. Aus Komposition und Improvisation. Das ist eine großartige Metapher auf das Leben selbst. Find ich großartig. Es gibt diesen wunderschönen Moment gleich am Anfang, wenn er zum Vorspielen geht, bei dem Orchester, wo er immer rein wollte. Es ist ein bewegender Moment für ihn. Er setzt sich ganz nervös ans Klavier und die legen los zu spielen. Da weiß er zuerst nicht, was er machen soll. Man merkt, wie er vorsichtig in die Tasten drückt und guckt und sich versucht zu orientieren. Er ist Musiklehrer, hat schon lange nicht mehr so richtig was Krasses gespielt. Das ist bei der Jazzlegende Dorothea Williams. Er will es einfach nicht verkacken, er will da aufgenommen werden in diesem Quartett. Dann fängt er an zu spielen und macht das vorsichtig, wird kritisch angeguckt. Das ist in der Zone schon, oder? Genau, in der Zone. Er ist in so einem komplett wegschwebenden Zustand. Es spielt keine Rolle mehr, dass es ein Audition-Moment ist. Er spielt einfach und verliert sich komplett. Dann ist vorbei und es gibt von ihm diesen unsicheren Blick Richtung Dorothea. Sie ist so eine tolle Rolle. Eine Zynikerin, ganz trocken, ziemlich gemeint teilweise. Aber sie sagt dann einfach nur, du bist drin, wenn du noch kannst. Wunderschön. Ganz toll. Der Film steckt natürlich voll von diesen Momenten, dieser Improvisationskunst im Leben. Darum geht es letzten Endes. Es ist natürlich wieder so ein Enjoy-Life-Film, wie man ihn oft von Pixar gesehen hat. Stimmt, ja. Aber ich habe auch einen Softspot für diese Art von Film. Wenn ich einen Film so bewegen kann und du denkst, das Leben ist doch schön. Das ist natürlich auch das große Geheimnis- und Erfolgsformel von Pixar einfach. Und von Disney auch irgendwie. Ich habe die Entstehungsgeschichte von Pixar nicht mehr im Kopf. War das nicht so, dass sie am Anfang unabhängig waren und dann hat Disney sie aufgekauft? Ja, genau. Pixar gehört mittlerweile zu Disney. Pixar war vorher ein Animationsstudio, die wirklich klein angefangen haben und dann mehr und mehr gemacht haben, haben aber schon relativ früh eng mit Disney zusammengearbeitet. Disney war, glaube ich, ihr erster Feature-Lang-Film. Das war eine Disney-Produktion. Echt, ja? Ah, verstehe. Und mittlerweile sind die irgendwie richtig integriert in den Disney-Konzernen. Aber fragt mich nicht, wie das genau aussieht. Aber ihren Filmen hat man von Anfang an auch angemerkt, dass sie sehr stark von der klassischen Disney-Zeichenträgkunst inspiriert sind. Ja, das stimmt. Ich glaube, es war ein ganz großer Erfolg, weil sie es geschafft haben, in dem Neuen das Traditionelle... Aber wer ist nicht von der traditionellen Disney-Zeichenträgkunst inspiriert, ist auch noch so ein Ding. Weil Disney einfach so ein übermächtiger, omnipräsenter Player ist, die das von Anfang an dominiert haben alles mit ihrer Methode und mit ihrem Stil und so. Und irgendwie auch zurecht. Wenn ich nur an die ganzen alten Steamboat-Willy und so, an die alten alten alten Disney-Sachen zurückdenke, mir geht's Herz auf. Toll. Auf jeden Fall. Auch die Kreativität. Disney hat so früh schon angefangen auszuloten, was man mit Zeichenträgkunst alles machen kann. Wie man wirklich neue Horizonte öffnen kann. Darum geht es ja eigentlich im Trickfilm, dass er Dinge darstellt, die der Realfilm nicht darstellen kann. Und das macht gerade dieser Film nun wirklich ausgiebig und ganz toll. Wir müssen kurz über den Stil reden, weil das fand ich tatsächlich am Anfang die ersten Szenen zu sehen sind. Klassische Zeichenträgkunst. Der Film wirkt sehr comichaft. Die Figuren wirken sehr überzeichnet. Und gleichzeitig ist aber die Handlung komplett realistisch. Das fand ich einen total spannenden Kontrast, dass die Figuren so sehr ausladend waren. Also dieser Joe ist ja so ein langer Lula, mit riesigen Händen, mit viel zu langen Armen, mit einem... Bäuchlein? Ja, wie alt soll er sein? 40? Wahrscheinlich, ja. Das ist ein Kindlife-Crisis-Bäuchlein. Und der wirkt dadurch fast wie eine Slapstickfigur. Man sieht das eigentlich so als Einladung, jetzt erstmal ordentlich auf die Slapstickkacke zu hauen. Und es gibt auch diese Slapstick-Szenen. Die gibt es. Aber die Animation ist dann... Sie missbrauchen diese Art des Stils nicht, um eine Slapstick-Animation durchzuziehen, sondern die Figuren bewegen sich sehr realistisch durch die Welt. Die Themen, die auch angeworfen werden, sind erst mal keine klassischen, kindlichen Cartoon-Themen, sondern es sind ernste, erwachsene Themen. Es geht um einen Menschen, der das Gefühl hat, sein Leben verwirkt zu haben. Joe ist total deprimiert von seinem Leben. Er ist Lehrer, der Musik unterrichtet, und seine Schüler sind nicht die besten. Wie es wahrscheinlich den meisten Mittelschullehrern so geht. Und er hatte Träume. Er wollte ein großer Musiker werden. Er ist irgendwie so ein bisschen gefangen in diesem Leben. Und immer wieder, wenn er es versucht hat, ist es schiefgegangen. Und dann ist das seine letzte Chance. Oder für ihn ist das vom Gefühl her die letzte Chance. Und dann stirbt er. Und dann stirbt er. Das war ein Moment in dem Film, wo ich dachte, was bin ich bei Game of Thrones, wo du nicht sicher sein kannst, dass alle Charaktere, die dir gerade lieb geworden sind, sterben? Was ist denn jetzt los? Weil ich wusste nicht, worum es geht. Ich habe mir das extra nicht angeschaut. Du wusstest gar nichts? Du hattest so etwas Kleines angeteasert, und ich habe das aber dann auch wieder vergessen. Und habe dann erst im Gucken festgestellt, okay, es ist ein Afterlife-Thema. Und ich war total überrannt. Und habe gedacht, oh mein Gott, was passiert hier? Sie lassen Jaupiko sterben. Was ist denn los? Und es ist schon krass. Aber die stirbt auch in so einem Slapstick-Moment. Es geht noch. Es ist nicht zu crazy. Es ist Slapstick. Es ist aber traurig, weil der Slapstick-Moment ... Er stirbt, indem er in ein Gulli fällt. Und er weicht vorher allen möglichen Todesarten aus. Offensichtlich ist ein Tag gekommen, das hat so etwas Deterministisches. Dieser Mann wird jetzt sterben. Und dann fällt er in ein Gulli. Das ist eigentlich so eine klassische Slapstick-Szene, aber die wird nicht mit dem Slapstick-Ton aufgelöst. Wir hören nicht den Aufprall. Und dann fällt er in ein Gulli, schnitt. Und selbst als diese Seele auftrifft, hören wir keinen Impact. Sondern es ist alles sehr weich aufgefangen und sehr ... Fluffig. Fluffig ist ein gutes Wort. Deswegen ist es auch so ein trauriger Moment. Obwohl diese Slapstick-Szene angeteasert wird, wird sie nicht befriedigt. Stattdessen sind wir mit dem knallharten Fakt konfrontiert. Du hast deinen Körper verloren, du bist tot. Du bist auf einer riesigen Rolltreppe, die scheinbar durch das Universum zu dem hellen Licht führt. Ein klassisches, klassisches Bild. Ein sehr klassisches Afterlife-Bild. Da stehen dann diese ganzen Seelen. Das sind fast alles alte Menschen, die auch ganz zufrieden sind und sagen, jetzt geht es nach oben. Und die sich wundern, warum er plötzlich in Panik gerät. Er gerät total in Panik und versucht, zurückzurechen. Man fiebert voll mit ihm mit. In dem Moment bin ich nicht mehr in einem lustigen Pixar-Film. Jetzt verstehe ich, was jetzt eigentlich los ist. Ich brauche eine Weile, um dem Film zu vertrauen, dass die Figur wirklich tot ist. Dass du wirklich diesem Erzählstrang folgen willst. Man muss ja auch erst mal hinkriegen als Zuschauer, der nicht darauf vorbereitet war. Ich fand es wirklich schwierig. Ich habe echt gedacht, oh mein Gott, was ist los? Ich fand, die niedlichen Zeichnungen machen es ein bisschen leichter. Also die niedlichen Animationen. Diese Seelen sind wirklich putzige Pixar-Figuren. Wer sich an Inside Out erinnert, der wird ... Wer Inside Out noch in Gedächtnis hat, der wird ein Aha-Erlebnis haben. Ja, stimmt, das macht Pixar. Die Seelen sind nämlich, wie du schon gesagt hast, blöde, blaue Wesen, die auch aussehen wie ihre menschlichen Persona und sich auch irgendwie niedlich bewegen. Und das ist halt auch lustig, weil die Seelen, die sind keine Körper, denen kann nichts was anhaben. Wir sehen dann, wie Seelen von einem Stein erschlagen werden und da einfach wieder rauskommen und lachen. Das sind halt keine körperlichen Antitheten. Übrigens finde ich die wirklich auch sehr schön und sehr gut und sehr wohl durchdacht designt. Die haben ja dann am Rand immer noch so eine kleine Regenbogen-Aura, die da so ein bisschen rauskommt. Ich fand, man sieht den Figuren einfach an, dass die, hab ich später rausgefunden, drei Jahre lang einfach durch Köpfe gegangen sind. Wow, ja. Also die haben da so viel rumprobiert und gemacht, auch was die Musik betrifft. Die mir auch hilft in der Situation, nicht kopflos zu denken, oh mein Gott, ich muss ausmachen, es geht nicht, sondern zu sagen, man kann sich in diesem Jenseits erst mal wohlfühlen. Ja, die Musik ist fantastisch. Die ist wahnsinnig gut. Ich war total beeindruckt. Weil sie genau das wohlige Gefühl, was ich glaube, was man dann am Ende, wenn man einfach das Leben dann aufgibt, weil man irgendwie, egal wie stark man gekämpft hat mit Krebs oder sonst irgendwas, übermannt dich irgendwann dieses Wohlige, was ich zumindest, wenn ich das lese, was ich so lese über den Tod, wenn man Angst davor hat, zu sterben. Sie haben ja auch wirklich das Who's Who der musikalischen Welt. Oh mein Gott, Jean Partiste. Jean Partiste ist ein unglaublich, ich kenne ihn von Stephen Colbert. Ich gucke mir halt Stephen Colbert, diese US-Late-Night-Talker wahnsinnig viel und gerne an. Und bin jetzt erst, nicht nachdem ich den Film geguckt habe, aber erst vor ein paar Wochen darauf gestoßen, dass Jean Partiste ja irgendwie ganze Alben rausgebracht hat neben seinem Job da als Sidekick bei Stephen Colbert. Der hat viel gemacht und tolle Sachen gemacht. Ich bin ganz begeistert. Ich wusste es nicht. Oh mein Gott, eine ganze Welt für mich neu erschlossen quasi. Ganz toll. Ja, und er hat es wirklich toll gemacht. Das ist auch sein erster Score, den er macht für einen Film. Und ja, da hatte wohl sehr viel Spaß. Und er ist nicht der Einzige? Sie haben daneben noch Trent Reznor und Atticus Ross, die aus einer komplett anderen Ecke kommen. Das ist spannend, weil Jean Partiste ist halt genau das lebendige, organische des Jazz. Und dann haben wir diese Elektronikkünstler, Trent Reznor und Atticus Ross, die eher für sehr sterile, kalte Kompositionen stehen. Ich kannte die auf jeden Fall nicht vorher. Kennest du die vorher? Ja, Trent Reznor, Nine Inch Nails. Ach so, ja. Eine der Alternative Industrial Rock Bands der 90er Jahre. Ja. Und der auch in die 2000er-Reihen ganz viele verschiedene Musikprojekte gemacht hat. Also hat, glaube ich, bis zum heutigen Tag Alben aufgenommen und hat aber unglaublich viele Scores komponiert. Und Reznor ist halt so ein Typ alte Schule Alternative Rocker, irgendwie so aus dem Dunstkreis von Merlin Manson. Okay. Und Deftones und so. Also in die Ecke habe ich ihn irgendwie mal so gepackt. Da gehört er auch irgendwie rein. Der halt sehr kalten Industrial Rock gemacht hat in der Zeit. Und diese kalten und sterilen Kompositionen, die sind auch in Soul immer mal wieder, kommen die durch. Es gibt diese Momente, wo sehr unterkühlt wirkt musikalisch, was passiert. Okay. Auch gerade in den spannenden Momenten. Und es ist einfach eine tolle Ergänzung dazu zu diesem lebendigen, warmen Score. Das braucht es auch ganz dringend. Und ich finde diese, allein die einzelnen Töne, die sie für bestimmte Aktionen gefunden haben, dass einfach nur irgendwo, wenn jemand verschwindet, ein bestimmter Sound kommt. So gut. Ja. So gut getroffen. Der Film hört sich unglaublich gut an. Ja. Also so ein bisschen wie, manchmal hat man das Gefühl, wie Produktdesigner teilweise an Produkte rangehen. Es gibt so die befriedigenden Sounds bei bestimmter Software. Ja, genau so was. Und der Film hat es auch irgendwie geschafft mit bestimmten immer sich wiederholenden Sounds. Ja. Ein Gefühl des Zuhauses zu schaffen. Man weiß sehr schnell, wo man ist. Einfach durch die Geräuschkulisse. Ja. Und man fühlt sich sofort wohl in dieser Welt, in der er dann landet. Nachdem man sich da nämlich versucht, von diesem Ding da runter zu ... Also nicht in Richtung Licht zu laufen, sondern eben das Gegenteil zu tun, fällt er von dieser Rolltappe runter und landet. Wenn er da runterfällt ... Also, hast du das im Kopf, diese Animationen, die sie da machen? Ja. Weiß nicht, durch so kubistisches zu viel gesagt, aber so transcendentales Zeug. Psychedelic dachte ich vor allem. Ich glaube, ich habe psychedelisch notiert, unartig. Wirklich gut gemacht und jedes Bild wohl überlegt und wunderschön gemacht. Und nicht zu angsteinflößend, aber auch nicht zu soft. Genau das Richtige. Und da sitzt übrigens auch der Titel. Das ist auch total toll. Der Film startet ja direkt rein ins Geschehen. Stimmt, ja. Und dann haben wir den Titel nach dem Tod. Das habe ich gar nicht mehr in Erinnerung, aber das recht, ja. Voll gut. Einfach, ich mag das ja. Es gibt ja diesen Trend, der langsam wieder so ein bisschen aufhört, habe ich das Gefühl, komplett auf jedes Intro zu verzichten. Keine Titel, kein Vorspann, nichts. Ja. Also das ist in den letzten Jahren, gerade bei den großen Hollywood-Filmen, auch zum Trend geworden, alles ans Ende zu packen und den Titel einmal einzublenden, wirklich, wenn das letzte bisschen vom Abspann gelaufen ist. Und deswegen freue ich mich immer, wenn ich mal so ein kleines Intro habe und wenn es auch nur so eine Ahnung von einem Intro ist. Und es ist ja in dem Fall auch nichts mehr. Es ist wirklich nur der Titel, der eingeblendet wird. Aber es ist toll. Wir haben wirklich klassisch einen Epilog. Titel wird eingeblendet und wir kommen zum ersten Akt, in dem wir dann diese Jenseitswelt kennenlernen. Fred Astaire wäre schockiert. Wenn nicht vorher wenigstens alle einmal erwähnt werden. Genau. Das ist so, weil das ist auch das, weswegen sich so lange dagegen gewehrt wurde, das ans Ende zu packen. Weil es ging immer darum, dass alle gedacht haben, ja, aber wenn der Film zu Ende ist, da guckt doch keiner mehr hin. Das interessiert doch einfach keinen, wer da dabei war. Also müssen wir das schön am Anfang alles zeigen. Und alle sind wichtig und alle wollen genannt werden. Und das ist auch richtig so, dass alle genannt werden und alle irgendwie gewürdigt werden. Aber, naja, dann muss man das eben anders machen, indem man so After-Credit-Scenes macht. Ja, aber wer liest die Namen? Ganz ehrlich, egal ob im Intro oder im Abspann. Also spätestens, wenn es um... Star Wars. Spätestens, wenn es um so wichtige Rollen geht, wie Gaffa oder so, merkst du dir die Namen? Ich merke die mir nicht, aber ich habe das Gefühl, ich bin wirklich immer der Letzte im Kino. Ich sitze ewig da und gucke mir das alles an, weil ich einfach denke, die haben alle scheiß viel Arbeit da reingesteckt. Das ist einfach wichtig und die brauchen alle ihre Würdigung. Das braucht es einfach. Das finde ich so wichtig, wie du. Wichtig ist, dass man keine zwei Minuten später ins Kino geht. Ob ich im Kino sitzen bleibe, das hängt davon ab, wie gut der Film war. Je besser der Film war, umso länger bleibe ich am Ende sitzen. Das stimmt, ja. Und wenn mich ein Film gelangweilt hat, stürme ich eher raus im Abspann. Hast du nach dem Motto, ihr einen Credit-Star, ihr habt einen Scheißjob gemacht, ich haue jetzt ab. Das ist ja gar nicht lesen, die sind komplett klein gedruckt. Dazu reicht meine Sehkraft definitiv nicht aus. Okay, okay. Ja. Aber mich nervt das immer, wenn alle sofort aufspringen und wegrennen. Wenn mir der Film gefallen hat, nervt es mich auch. Ja, gut. Okay. Und dann kommt er da in dieser Welt an. In der Welt vor dem Leben. Dem Great Before. Was ich eine ganz tolle Erfindung finde. Und dann wird er als Mentor missverstanden und kommt mit 22 zusammen. Über diese Welt müssen wir kurz reden. Lass uns darüber reden. Das war der erste Moment, wo ich dachte, ja. Wo der Film ein bisschen an Qualität eingebüßt hat. Warum? Pixar ist für mich auch deswegen so stark, weil sie es wirklich schaffen, einfache Welten zu erzählen und diese Welten sehr schnell, sehr klar zu machen. Die Regeln sehr klar zu machen. Ganz klares Ruleset. Und du kriegst es präsentiert innerhalb von einer Minute und du weißt, wie die Welt funktioniert. Und du kannst dich in dieser Welt orientieren. Und ich fand die Welt, die sie in Soul aufmachen, so ein bisschen konvolutet. So ein bisschen zu verschnörkelt. Ein bisschen zu kompliziert. Also nicht in dem Sinne, dass ich die Welt nicht verstanden habe. Sondern eher, dass ich dachte, okay, und wie funktioniert, wie sind normalerweise die Abläufe? Wie kommt jemand aus dem Himmel da normalerweise hin? Gibt es da Rekrutierungen? Weil er wird ja für einen Mentor gehalten. Es gibt diese Mentoren, die früher gelebt haben und die den jungen Seelen, die noch nicht geboren wurden, helfen, ihren Funken zu finden oder ihre Lust zu leben. Das ist der Grundblatt. Das ist die Welt, die da aufgebaut wird. Es gibt dieses Mentor aus dem Afterlife. Und er wird für einen dieser Mentoren gehalten. Und er denkt sich dann natürlich, ah, das kann ich ja ausnutzen. Ich helfe einfach einer Seele, ihren Funken zu finden. Und dann klaue ich ihr dieses Erdenticket und dann springe ich einfach runter. Dann kann ich wieder in meinem Körper landen. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Das ist der Grundblatt. Wir haben sich einfach Fragen ergeben, die der Film nicht beantwortet und die für mich einfach so im Raum schweben geblieben sind. Also z.B. wie kommen diese Mentoren in die Welt? Wie funktioniert das, wenn Menschen aus dem Diesseits mit dem Jenseits kommunizieren? Das werden wir später auch noch erzählt, dass das möglich ist, wenn man in so einem Trance-Zustand ist, dass man dann mit dem Jenseits kommunizieren kann. Wie funktioniert das, dass diese Seelen, die dann im Jenseits sind, sich an das Diesseits erinnern, dass andere Seelen jegliche Erinnerungen an das Jenseits verlieren? Ich fand, es gab so, wenn man drüber nachgedacht hat, hat sich so ein Berg an Fragen ergeben, wo die Antworten teilweise keinen Sinn machen oder wo einfach Paradoxien entstehen. Und bei anderen Pixar-Filmen, wie gesagt, ich kann nur nochmal Inside Out als Leuchtturm nennen, war die Welt viel einfacher gestaltet und es war viel schneller klar, wir haben hier, so funktioniert das jetzt und das sind die Regeln und ihr braucht euch keine Gedanken mehr zu machen, weil es ist alles klar dabei. Ich glaube, das Hauptproblem dabei ist, dass es keine Stringenz darin gibt, wie das Jenseits mit dem Diesseits verknüpft ist. Es ist konfus miteinander verknüpft, weil es gibt diese Seelen, die in die Körper gehen und die sich dann nicht mehr an ihr Seelenleben erinnern können und es gibt die Seelen von den Leuten, die tot sind und offensichtlich vom Jenseits in dieses Great Before gehen können, um als Mentoren zu arbeiten und dann gibt es noch die Seelen von den Lebenden, die sich aber daran erinnern können, was sie als Seele erlebt haben, wenn sie in ihrem Trance-Zustand, in diesem Jenseits gelandet sind. Das war mir einfach zu viel, da fehlte das Kohärente, das schlüssig macht. Also dir ist es dann innerhalb der Welt selbst ein zu großer suspension of disbelief, also dass du das Gefühl hast, jetzt kommt hier noch was dazu, was sich nicht gut genug einfügt, was sich nicht in Frage stelle. Zu viele potenzielle Logiklöcher, zu viele potenzielle Plotholes und wie gesagt, ich finde den Film gut, er hat mir wirklich gut gefallen, aber das hat mich gestört und das ist dann latent auch die ganze Zeit stehen geblieben, auch später, wenn die Geschichte dann weiter Fahrt aufnimmt, wenn es wieder ins Diesseits geht und immer wieder diese Verknüpfungen von Diesseits und Jenseits sind und sie sind einfach nicht plausibel, weil sie keine klare Linie fahren. Okay, ich verstehe das Problem, das passiert ja auch immer wieder, dass du dann bist du bei den Seelen oder bei den verlorenen Seelen und fragst dich, wie ist die Verbindung jetzt noch gleich, wie funktioniert das tatsächlich? Aber für mich ist wie bei wie letzte Woche, bei Terry Gilliam, der filmt nämlich einfach an die Hand und rennt los, ich renn halt einfach hinterher. Ich stelle dann sozusagen nicht zu viele Fragen worauf der Film spekuliert hat. Ja, also ich kann das auch teilweise und ich weiß, es ist wahrscheinlich schwer zu sagen, weil man das kann bei einem Film, also wann er die richtigen Sinne kitzelt und wann es ihm nicht ganz gelingt, weil es gibt ja auch Filme, die ich mag, die komplett unlogisch sind und die ganz viele Plausibilitätsprobleme haben, aber bei denen es mich nicht so stört und das ist halt wieder ein Film, wo es mich nicht doll stört, aber zumindest so sehr, dass ich daran denken musste, während ich den Film geguckt habe und das hat natürlich so ein bisschen den Genuss abgeschwächt. Ich habe so eine steile und sehr unbeliebte These. Ich glaube, das ist tagesformabhängig. Na ja, ich meine, Du kommst in ein Film rein, hast ein bestimmtes Mindset, kommst da rein und wenn dich der Film an bestimmten Stellen nicht aus deinem Mindset mitzieht, was du mitbringst, und das hat ja jeder anders und jeder hat an einer anderen Stelle im Film den Moment, wo er dann nochmal, weiß ich nicht, auf Toilette muss oder sowas, solche ganz banalen Sachen. Wenn sich der Film dann nicht packt, dann fängst du an, darüber nachzudenken und sobald du anfängst, darüber nachzudenken, hast du immer wieder diese Stimme mit der Kopf, die sagt, irgendwas stimmt nicht. Ja, kauf ich ja sofort ab. Ich glaube, es spielt auch eine große Rolle, wie viel man vorher schon über den Film weiß. Also ich wusste offensichtlich mehr als du über den Film vorher. Ich wusste, dass es um eine Jenseitsgeschichte geht, ich wusste, dass es irgendwie was mit Seelen zu tun hat, die geboren werden sollen. Also ich wusste so die klassische Rezensionszusammenfassung, die man irgendwo gelesen hat, wo der erste Akt erzählt wird und dann der zweite Akt mit so einem Fragezeichen angeteasert wird. Und dann wusste ich vielleicht auch schon ein bisschen zu viel Story und wenn man nicht so viel weiß, lässt man sich eher mitreißen, weil man wirklich sich erst orientieren muss und denken muss, wow, wir sind jetzt wirklich im Jenseits, das hätte ich nicht gedacht, dass der Film im Jenseits spielt, was soll das? Tatsächlich hat der Film es dann geschafft, mich zu überraschen, dass er im zweiten Akt aus diesem Jenseits rauskommt und tatsächlich zu einer klassischen Body-Switch-Komödie wird. Da war ich überhaupt nicht so vorbereitet. Ich hab echt, echt 10 Minuten oder so die ganze Zeit, oh mein Gott, wo will dieser Film hin, wie schafft er das jetzt, wo, wo, wo, was, wo bin ich? Das war echt krass, ich das nicht gedacht. Und da hatte er mich dann auch wieder. Schön. Einfach weil es eine Überraschung war. Ich dachte, jetzt haben sie die Welt gesetzt und jetzt findet das alles in diesem Jenseits statt und das Jenseits ist groß, da gibt es genug zu erzählen, damit kann man anderthalb Stunden Film füllen. Und dann machen sie das aber nicht, dann unterlaufen sie das. Das war eine gute Entscheidung. Voll schön, ich hab überhaupt nicht damit gerechnet und plötzlich ist die Katze Joe und Joe ist 22, was ich sehr schön fand. Also da kommt dann auch wieder dieses ganze Slapstick und die ganzen Albernheiten zu tragen und so, die ich wirklich sehr schön finde, die ich an Pixar sehr schätze. Dieses Losrennen und stolpern und machen und ganz toll. Definitiv. Dieses Durchwelten stolpern irgendwie zwischen Spaß, Spannung und Emotionen. Genau. Das hat Pixar einfach drauf. Ja. Cool. 22, du hast den Namen gesagt. Unsere zweite Protagonistin. She's a nightmare am Anfang. Oh mein Gott. Das finde ich wunderbar. Man verliebt sich sofort in sie. Ja. Eine zynische nihilistische Seele, die keinen Bock auf die Erde hat. Ich glaube von Tina Fey gesprochen oder von wem? Ja. Okay, dann hab ich das richtig im Kopf. Die auch ganz toll, Pixar bedient sich oft bei so Saturday Night Live Leuten, so Comedians aus der Ecke und sie, das ist wohl ihr erster Pixar-Film. Und sie war auch ganz aufgeregt und hatte echt viel Spaß anscheinend. Ja. Es gibt, ich muss das kurz mal sagen für die Leute, die es interessiert. Auf Spotify gibt es eine ganz tolle Serie von kleinen Interviews mit den Leuten, die das gemacht haben, die diesen Film gemacht haben. Unter anderem eben mit Tina Fey und mit den anderen Schauspielern und mit dem auch wirklich großartigen Jamie Foxx. Jamie Foxx. Ja, fantastisch. Der es unglaublich gut macht. Ja. Und mit dem mit John Battiste und den anderen Musikern und einer ganz wunderbaren Frau, die sie immer als Consultant quasi da hatten, die ältere, schwarze Frau, die einfach immer wieder gesagt hat, das ist ein gutes Thema, da kann man noch ein bisschen mehr rein. Jazz, die hat zum Beispiel den Satz geprägt, der im Film dann vorkommt, Jazz zu definieren als Black Improvisational Music. Also um wirklich den Ursprung von Jazz nochmal zu klären. Redet sie oft, wenn sie von Jazz redet, von Black Improvisational Music, was ich sehr schön finde, weil man damit so ein bisschen Ownership, aber eben auch das nach draußen gibt. Also irgendwie finde ich diese Kombination, sie redet auch ganz liebevoll von dieser ganzen Sache und sagt, das ist so schön, weil Jazz eines der großen Geschenke der schwarzen Community an die Welt ist. Ja. Ein ganz tolles Gefühl und ein toller Gedanke. Das Spannende an Jazz ist ja wirklich, dass es so viele Variationen gibt und dieses Improvisieren ist ja auch nur eine Variation von Jazz. Es gibt ja auch wirklich Jazz-Formen, die sehr durchkomponiert sind und eine sehr klare Linie haben. Und das mag ich eigentlich total so über Jazz zu reden, weil das ist so wie wenn wir sagen würden Rock. Es gibt so viele Variationen davon von Cool Jazz über Free Jazz über Asset Jazz und Fusion und was weiß ich und ich kenne mich viel zu wenig damit aus, deswegen kann ich viel zu wenig darüber sagen. Wir sollten eigentlich eine Top 3 Jazz-Künstler machen. Ach verdammt. Dann müsste ich wirklich lange überlegen. Aber um eine Sache zu sagen, eine meiner Jazz-Entdeckungen der letzten Jahre. Was denn? Weil du gesagt hast, dass das Jean Partiste eine deiner Entdeckung ist. John Larkin. Okay, musst du mir schicken. Ich habe keine Ahnung. Bekannt und hierzulande bekannt unter dem Namen Scatman John. Nein. Nein. Der Dance-Künstler aus den 90ern. Arme Scatman. Oh mein Gott. Dieser Typ. Ja. Er war wirklich ein legit Jazz-Pianist. Der großartigen Jazz gemacht hat. Wow. Und der in Europa versucht hat Erfolg zu finden und der war halt Mitte 40, ne, nicht sogar schon 50, als er als Scatman John Erfolg hatte. Und seine Plattenfirma hat gesagt, ey, da bei den jungen Leuten ist Dance total angesagt. Lass uns doch mal einfach versuchen, was Neues auszuprobieren. Und der war so, ja klar, natürlich, warum nicht? Und hat dann halt dieses Dance-Album aufgenommen, was ihn so bekannt gemacht hat als Scatman John, als stotternder Scat singender Freak mit Hut und Anzug. Aber sowohl diesen bekannten, diesen Scat-Gesang als auch diesen Charakter, den hat er eigentlich schon vorher verkörpert. Er war als ganz toller Jazz-Pianist. Es gibt super Sachen von ihm. Es lohnt sich, da rein zu gucken. Er kann total krass Piano spielen. Er kann total toll singen. Und das Witzigste ist, er hat Sachen, die er damals als klassischer Jazz-Pianist gemacht hat, hat er teilweise in diesen Scatman John einfließen lassen. Das heißt, man findet, wenn man die Scatman John-Lieder hört, die ja wirklich Euro-Tracks sind, aber wahrscheinlich eher von der besseren Sorte, findet man immer wieder Referenzen auf diesen traditionellen Jazz, den er gemacht hat. John Larkin, hört ihn euch an. Ja, da fällt mir Herbie Hancock ein, der ja auch große Inspiration für diesen Film war. Also die Gallionsfigur im Grunde für die Produktion im Vorfeld war. Der auch im Hip-Hop ein ganz großer Name ist anscheinend. Ich weiß aber nicht warum. Ich hab das immer wieder in diesen Spotify-Interviews immer wieder erwähnt und ich hab's nie so richtig verstanden, was der alles gemacht hat. Herbie Hancock, der scheint irgendwie im Hip-Hop ein ganz großer Name zu sein. Krass. Also das muss ich mir unbedingt mal reinziehen, was der noch alles gemacht hat. Notiz für Johannes, Notiz für mich und Notiz für alle Zuhörerinnen. Hört euch mehr Jazz an. Genau. Und schickt uns eine Mail, was ihr alles so an Entdeckungen habt. Das würde mich sehr interessieren. Ich bin so in die Jazz-Welt und Jazz-Geschichte nie so reingekommen, deswegen kann ich immer nur einzelne Punkte nennen. Ich mag Miles Davis, Kind of Blue, aber ich hab's halt auch nur gehört, weil es als Klassiker des Genres gilt und dann hab ich's oft genug gehört, dass ich's total toll finde. Und ich find so einige Free-Jazz-Sachen ganz spannend, Sonra zum Beispiel, aber ich hab, ich könnte keine Geschichte des Jazz erzählen. Ich weiß nicht, was auf was folgt, wann Bebop und wann Cool Jazz. Das und das war, aber ich weiß, dass ich ganz oft, wenn ich Jazz höre, mag ich es einfach. Ich hab eine ganz tolle Jazz-, okay, das muss ich vielleicht jetzt erzählen. Oh, wir reden schon recht lange, aber ich muss diese Geschichte ähm, ich war Kind und ich musste schon als Kind unbedingt alles anders machen als alle anderen und alles andere mögen als alle anderen und ich musste Jazz mögen. Ich hatte keine Ahnung, was Jazz ist, aber Jazz klang so, als wär's. So, weil ich das meiner Oma gegenüber erwähnt. Ich weiß nicht, warum ich auf diese Idee gekommen bin. Und meine Oma hat viel am Theater gearbeitet und kannte ganz viele Künstler und hat irgendwie gesagt, ah, dann lass uns doch mal zu diesem Jazz-Konzert gehen. Und es war richtig, also aus meiner Erinnerung war es richtig fieser Free-Jazz. Und ich saß dann mit meiner Oma in diesem, in diesem Saal, in diesem kleinen Saal von irgendeinem Konzern in der Handhalle, so ein Vorraum oder so was, wo sie das gemacht haben, wo nur so zwei Dutzend Leute saßen. Maximum. Vielleicht auch nur ein Dutzend. Wo war das? In Leipzig? In Rostock war das. Rostock. Und ich als Kind, keine Ahnung von nichts, nie wirklich Jazz gehört, aber immer so, ja, Jazz. Und dann krieg ich das zu hören und bin irgendwas zwischen begeistert und verstört. Und danach, ich konnte es gar nicht verarbeiten, was ich da gehört habe, fragt mich meine Oma, und? Wie war's? Und mir verhälte halt nichts anderes an, als einfach nur zu sagen, ja, ganz großartig, aber ich, ich hab überhaupt nicht verstanden, was ich da gehört habe. Und das ist meine erste Erfahrung mit Jazz und ich werde Jazz allein deswegen immer lieben, weil es mich als Junge verstört hat auf eine ganz besondere Art und Weise. Ist das schön. Ich weiß gar nicht, wann ich das erste Mal mit Jazz in Rührung gekommen bin. Wahrscheinlich sehr spät. Wahrscheinlich in meiner Jugend dann. Und auch so nebenbei. Das Problem ist ja, dass das tatsächlich Jazz ganz viel kaputt gemacht wurde, dadurch, dass es so als Fahrstuhlmusik neu interpretiert wurde. Dass es diesen ganzen Lounge-Jazz gibt, der einfach so, Café de Mar, keine Ahnung. Der halt einfach so im Hintergrund vor sich hindudelt. Ja. Obwohl der auch schön ist, aber das ist nicht der Jazz, den ich meine, wenn ich sage, ich liebe Jazz. Also ich liebe auch Jamie Cullum, was mit Medoli Gardo zusammen irgendwie so die Einsteiger-Jazz-Sachen sind, weil die sehr poppig sind. Liebe ich sehr. Aber ansonsten muss ich gestehen, mache ich bei Spotify die Liste an. Und dann wird mir halt irgendwas gegeben. Und dann kümmere ich mich nicht so richtig darum, wer es eigentlich ist. Das ist ein bisschen schade. Ich mag keine Spotify-Listen, weil ich gerne die Alben höre, weil ich immer denke, ich will das nicht auseinanderlassen. Du hast vollkommen recht eigentlich. Wenn ich Jazz höre, höre ich ganz schrecklich kanonorientiert, weil ich, wie gesagt, viel zu wenig Ahnung davon habe. Und dann höre ich halt wirklich so die großen, bekannten Sachen, die auf jeder Liste ganz oben stehen. Und das ist dann, das geht dann halt meistens nicht über Miles Davis und Onet Coleman hinaus. Das sind halt so die Sachen, die jeder kennt. Was auch ein bisschen schade ist, weil dadurch geht einem natürlich viel durch die Lappen. Logischerweise. Wollen wir zum Film zurückkehren? Ja. 22 wird jetzt versucht von Joe, irgendwie mit dem Spark, also der Spark soll kommen, um damit 22 endlich diese letzte Batch bekommt, damit Joe wieder zurück kann. Und 22 ist großartig. Alles, alles, oh gucken, meh, alles scheiße. Es gibt diese fantastische, diese fantastische Szene, in der gezeigt wird, wie sie mit ihren früheren Mentoren umgegangen ist. Das ist ein Zusammenschnitt. Da gibt es die ganzen Cameos von Mutter Teresa über Sokrates. Ich weiß gar nicht, wer alles dabei ist. Ich weiß es nicht mehr, aber großartig. Die ganzen großen Menschen, die wirklich große Montana haben und viel erlebt haben in ihrem Leben, die sie irgendwie versuchen, für das Leben zu begeistern und alle aufgeben. Weil sie einfach, sie hat einfach keinen Bock drauf. Warum auch? Sie will einfach das Leben überspringen. Das ist doch nur nervig. Genau. Und dort, wo sie jetzt ist, kennt sie sich aus und weiß, wie was läuft und ist doch okay. Ja, und dann stellen wir aber fest, dass sie natürlich vorher kein Geruch, kein Geschmack, dass alles, was so im Leben eigentlich so ein paar Sachen lebenswert macht, das gibt es nicht. Das gibt es alles nicht. Wir wissen als Zuschauer, was sie verpasst. Man fiebert dann schon mit. Ja, das ist auch wirklich traurig. Am Anfang wird sie als komische Figur inszeniert, aber natürlich bekommt sie ihre tragische Hintergrundgeschichte. Die ist dann auch wirklich traurig. Es gibt einfach Gründe, warum sie Angst vor dem Leben hat oder Lust auf das Leben hat und vor allem, warum sie ihren Spark nicht findet. Und das liegt einfach daran, dass sie die ganze Zeit niedergemacht wurde von Leuten, die gedacht haben, der Funke, der dich zum Leben bringt, das muss deine Bestimmung sein. Du musst diese eine Sache finden, die du unbedingt willst. Und dann stellt der Film fest, und das finde ich ganz, ganz, ganz, ganz, ganz toll, dein Spark kann auch einfach nur sein, das Leben an sich toll zu finden. Und einfach nur, einfach nur mit allen Sinnen zu erleben und da zu sein. Das ist sowieso was, was ja so vielen Menschen Probleme bereitet, wenn sie älter werden, dass man irgendwann das Gefühl hat, ich bin gar nicht mehr in der Lage, alles zu genießen. Irgendwie, ne? Die ganzen Manager-Retreats und so, die kommen ja zustande, weil du so gefordert bist von allem, was du machen musst angeblich, und kriegst es irgendwie nicht mehr hin. So, alles das, die kleinen Sachen, die eigentlich du als Kind so toll fandest, zu genießen. Für den Moment zu leben. Diese eine kleine Sache, die einfach faszinierend ist, die tanzende Plastiktüte bei American Beauty. Genau, ganz genau. Und in diesem Fall ist es eben so ein Ahorn, weißte das? Ich hab extra die Plastiktüte genannt, weil ich nicht genau weiß, was das ist. Verdammt! Ich weiß nicht die Bezeichnung dafür. Ein Propeller! Hier ein natürlicher Propeller! Wie geil! Okay, plau, google das mal. Wie heißen diese Dinger? Und ich weiß, Billa findet die auch ganz toll. Oh mein Gott, du musst das rausschneiden, das ist so peinlich. Ich heiße, wie heißen diese Samen? Gute Frage, Ned. Hast du jetzt die, wie heißen diese Samen eingegeben? Nein, nein, das hab ich gefunden. Ahorn, Linde, nein! Verdammt, Werbung! Das ist so schrecklich, ich will diese Werbung jetzt nicht gucken, aber ich muss sie gucken, weil gute Frage, Ned, einen harten Block hat. Geil! Und das Schlimmste ist, ich bin dafür verantwortlich. So, jetzt, auf geht's! Ahorn, Linde, Ahorn! Ich hab' ich Ahorn gesagt? Du hast Ahorn gesagt. Oh mein Gott! Wie krass ist das denn? Es ist mir immer so peinlich, wenn ich mit meinem Kind unterwegs bin und er sagt, Papa, wie heißt das? Und dann hole ich mein Handy raus und suche ganz schnell um Google. Und es gibt ja dieses tolle Google Lens, wo man dann ein Foto von einer Blüte machen kann und dann wird einmal die Suchmaschine angeworfen und dann werden die richtigen Bilder gefunden. Aber es ist ziemlich peinlich, weil ich erinnere mich daran, dass ich mit meinem Vater oder meinem Onkel in der Natur unterwegs war und die halt immer waren. Birke, Ahorn, Linde. Weißt du, was für Bücher die dabei hatten, um dir das erzählen zu können? Als Kind übersieht man sowas. Ein Rucksack voll wahrscheinlich. Genau, die Ahornsamen, die so wie kleine Propeller aussehen. Genau. Sie sind wirklich einfach so ein schönes Bild dafür, was so einfach schön ist am Leben. Genau. Und da gibt es eine ganz tolle Stelle, wo 22 aber schon im Körper von Joe ist und dann einfach verzweifelt und nicht weiß, was ihr Sparks sein soll. Und dann guckt sie aber in diese Welt, die so ganz toll ist, die sie tatsächlich lieben lernt. Und das ist einfach ein wunderschöner Moment. Und Joe hebt dann dieses Ahorn-Ding auf, was dann später nochmal zum Tragen kommt. Genau. Ja, es ist schön, dieser Bodysuit, das funktioniert so gut. Also wie gesagt, 22 und Joe schaffen es tatsächlich mit jemandem, mit Leuten Kontakt aufzunehmen, die im Jenseits sind, weil sie sich in so einen Transzustand bringen. Es gibt da so einen Schilddreher. Das ist so eine großartige Erfindung. Eine laufende Werbefigur. Ein Typ, der man im Alltag so in Berlin passiert, ist ja genauso wie in New York. Du kommst an Leuten vorbei, langhaarig, zottelig, vielleicht ein bisschen ungewaschen. Und du denkst, okay, der lebt in einer anderen Welt. Und der lebt in einer anderen Welt tatsächlich, nämlich in der Zwischenwelt zwischen diesem Great Beyond, Great Before und dem Desides, was ich sehr, sehr spannend finde. Und der hilft ihnen dann zurück auf die Erde zu kommen. Nur geht das leider schief. Sie fallen beide auf die Erde. Und 22 landet im Körper von Joe und Joe landet im Körper von einer Katze. Eine Therapiekatze. Eine Therapiekatze für die Koma-Patienten. Das war übrigens auch nicht so ganz klar. Offensichtlich wird er wiederbelebt in diesem Moment. War er doch nicht ganz tot. Ja, naja, er liegt anscheinend im Krankenhaus. Also, ja, das ist wieder so eine Lücke. Ist er jetzt tot oder nicht? Also, das Leben hat anscheinend beschlossen, dass er tot ist, weil sonst wäre er ja nicht in Richtung Jenseits gegangen. Aber das Krankenhaus hat noch nicht verstanden, dass er tot ist. Oh, ignorieren wir das. Wir kommen nämlich zum tollen zweiten Akt, wo wir einfach diese Body-Switch-Komödie erleben, wo Joe im Körper der Katze unterwegs ist, 22 im Körper Joes. Und Joe will natürlich so schnell wie möglich das irgendwie rückgängig machen, weil er hat abends diesen Gig, diesen tollen Gig. Seinen Lebenstraum schlechthin. Und 22 will auch so schnell wie möglich raus, zumindest am Anfang, weil sie sich überhaupt nicht wohl fühlten im Körper. Das ist für sie voll ungewohnt, so Beine zu bewegen, Arme zu bewegen. Da kommt Pixar voll in seine Slapstick schlechthin. Ganz großartig. Aber dann fängt 22 auch an, Gefallen zu finden. Zum Beispiel an der Pizza, die sie von Joe kriegt, weil die verdammt gut schmeckt. Was übrigens sehr süß ist, weil die Katze, also die Therapiekatze, also Joe, die Pizza klaut und dann sehen wir, wie die Straße entlang zerrt und von der anderen Seite kommt eine Ratte auch gerade so ein Spitzerstück. Kurzes angucken, schweigen, okay. Und dann geht's weiter von den sehr schönen Situationen. Das ist eine typische New Yorker Sache. Das sind irgendwie ein Haufen Ratten überall und irgendwie Zeug klauen. Und was ich auch ganz wunderschön finde, wie sich's entwickelt, du hast diese Schülerin von Joe. Und ich find's sehr schön, dass sie nicht diese Schülerin als großes Wunderkind inszeniert haben oder so was, was ja oft irgendwie gemacht wird. Und dann hat der Musiklehrer eine tolle Schülerin oder Schüler, die besonders also eigentlich ein Genie in ihm oder eher schlummert. Aber nein, sie machen einfach nur diese Begeisterung für Musik in einem Kind. Und diese Verzweiflung, dieses Kind, das dann klopft und sagt, ich höre auf, ich will nicht mehr, alles ist so süß. Sie will eigentlich nur überzeugt werden, dass sie weiter machen soll. Das ist wirklich schön. Und dann 22 im Körper von Joe, oh super, gute Entscheidung, du hast das verstanden, hey, die ist voll cool. Weil sie auf diesen Zynismus des Teenagers natürlich voll abfährt. Ganz großartig. Und dann feststellt, oh mein Gott, die kann wirklich was und die will wirklich was. Und die hat richtig, da ist richtig Leben drin, wenn die spielt. Und es irgendwie, die Szene sich so schön entwickelt und das Kind am Ende sagt, oh danke, ja, natürlich mache ich weiter, bis nächste Woche. Und zweite tolle Szene, zweite tolle emotionale Szene im Friseursalon. Joe muss sich die Haare schneiden, also 22, die im Körper von Joe ist. Und er versucht das dann als Katze und das geht natürlich schief, weil eine Katze einfach keinen Rasierer bedienen kann. Und dann müssen sie ganz schnell in den Friseursalon, wo Joe Stammkunde ist, zu einem Meisterfriseur, der das dann auch direkt in Notfall sieht und dann von Joe direkt auf den Stuhl setzt und anfängt zu rasieren. Und sie unterhalten sich auch normalerweise, unterhält sich Joe mit diesem Friseur immer nur über Jazz. Und 22 erzählt von Jenseits dann. Und das ist ein großartiges, ein großartiger Überbau, so ein philosophisches Gespräch, was sich dadurch entwickelt, über von einer Metapher in die nächste, die eigentlich gar keine Metapher war, sondern die eigentlich nur eine Beschreibung des Jenseits ist. Und alle dann irgendwie an seinen Lippen, also ihren Lippen hängen. Das ist ganz großartig. Ich weiß nicht, das hat sich ganz toll entwickelt, dieses Gespräch. Und ganz fantastisch ist dann natürlich das Ende, wenn der Friseur sagt, dass er eigentlich gar nicht Friseur werden wollte. Und Joe war so fest davon überzeugt, dieser Mann ist geboren, um Friseur zu sein. Das ist das, was er kann. Das ist seine Berufung. Das ist eigentlich das erste Mal, dass dieser Moment kommt. Na ja, das Leben spielt manchmal auch anders, aber das ist auch total okay und es ist auch gut, wo du landest und du musst nicht glauben, dass du diese eine Bestimmung hast und diese eine Sache. Wenn das nichts wird, dann hast du dein Leben vergeigt. Sondern du kannst auch andere Sachen finden. Das Leben kann auch auf ganz viele verschiedene Weisen schön sein und dich überraschen und dir auch Neues bieten. Und halt nicht zu sehr an dem Glauben fest, dass du bestimmt bist, dazu diese eine Sache zu machen. Was mich als Künstler total entspricht. Also ich habe nur das Glück, dass ich tatsächlich auch die Sachen machen konnte, die ich immer wollte und mich auch dadurch gewurschelt habe. Aber ich habe genug Kollegen, vor allem Kolleginnen, die es als Schauspielerin sehr, sehr, sehr schwer haben, weil es einfach in Deutschland immer noch viel zu wenig Frauenrollen gibt im Vergleich zu Männerrollen und es gibt einfach exorbitant mehr Frauen, die Schauspieler werden wollen, als Schauspielerinnen werden wollen, als Männer. Sodass du als Frau eigentlich ganz, ganz große Schwierigkeiten hast, überhaupt das zu machen, zu arbeiten, was du liebst. Und dann nicht zu sagen, das ist alles scheiße und ich weiß nicht, was ich machen soll, sondern seinen Spark nicht nur in der Schauspielerei zu suchen, sondern zu gucken, was ist es denn eigentlich, was mich als Schauspielerin begeistert. Es gibt noch andere Berufe, die das befriedigen, was mich begeistert. Nicht festzuhalten. Und das finde ich eine ganz tolle Botschaft von dem Film. Sich da irgendwie zu sagen, sei frei, sei offen für das, was kommt. Und nutze einfach alles, was sich so wie bei Jazz, die Trombone bietet was an. Improvisieren. Spiel damit. Nimm es auf, arbeite mal dagegen. Wunderschön. Aber geht bloß nicht verloren. Versuch einfach das Leben zu genießen. Es ist so simpel. Es ist eigentlich so plump und wie gesagt, das machen sehr viele Filme, aber Pixar macht das auf ganz hohem Niveau und das funktioniert einfach. Man sitzt gerade dann im letzten Moment, nachdem sie wieder im Himmel waren und zu dem großen Finale kommt, sitzt man auch einfach nur ergriffen da, weil dann gezeigt, wie 22 immer gesagt bekommen hat, dass sie einfach zu nichts taugt, weil sie ihre Bestimmung nicht findet. In einer ganz großartigen Szene in 22 wird dann zur verlorenen Seele. Und Joe versucht sie da rauszukriegen und wird dann damit konfrontiert, wie ihre früheren Mentoren mit ihr geredet haben. Wird aber auch damit konfrontiert, wie er mit ihr geredet hat. Und das war halt auch nicht besser. Sie hat mir gesagt, du musst deine Bestimmung finden. Wenn du keine Bestimmung findest, dann bist du nichts wert. Und das hat sie so fertig gemacht, anstatt einfach zu sehen, was das Leben lebenswert macht. Es gibt ja auch diesen einen Moment, wo diese jenseitigen Wesen, Jerry, sich über Joe lustig machen, weil er sagt, sie muss ihre Bestimmung finden oder so und sie sagen, ach, ihr Menschen, ihr verwechselt immer Bestimmung mit dem Funken, ihr könnt das gar nicht unterscheiden. Warum geht es doch gar nicht. Und man versteht es auch nicht wirklich aus in dieser Szene, weil man nicht genau weiß, was meint Jerry oder Terry. Terry ist der Psycho, der sie verfolgt. Das fand ich auch in dieser Weltenkonstruktion merkwürdig, weil offensichtlich sollen diese Jerrys ja eine Entität sein. Aber sie unterhalten sich da miteinander. Dann gibt es eine zweite Entität, Terry. Wie funktioniert das zusammen? Ist das Gott? Es war vielleicht auch ein bisschen zu viel spiritueller Schmut herum. Aber wir müssen unbedingt mal darüber reden, wie sie das grafisch gelöst haben. Die Jerrys sind doch großartig. Genau, und Terry auch. Diese zweidimensionalen Wesen, Striche. Im Grunde nur so ein Draht einmal in Form und gebogen. Das war es. Das erinnert mich an diesen einen Künstler, den hat irgendwann mal so eine Kopfschmerzfirma als Werbung benutzt. Es gab damals ein Italiener, der heißt Osvaldo Cavandoli. Völlig falsch ausgesprochen, mit Sicherheit. Und der hat für das italienische Fernsehen damals zwischen 1971 und 1986 la linea gemacht. The line. Die Linie. Und das wurde im Grunde nur aus dieser einen Linie immer die Figur geboren und andere zusätzliche handelnde Figuren geboren. Und das fand ich wahnsinnig spannend, weil das alles so wahnsinnig reduziert war auf nur diese eine Linie, die in Form gebracht wurde. Sehr spannend. Ja, das ist ein schöner Stil, genau. Ja. Und das haben die irgendwie auch als Inspiration gehabt anscheinend und haben sich daran orientiert. Und ich finde es ein ganz toller, weiß ich nicht, ein ganz toller grafischer Kniff. Ja. Eine tolle Interpretation von körperlosen Lebewesen. Wie stellen wir uns Lebewesen vor, die keinen Körper haben und auch nie einen Körper haben werden und nichts Körperliches an sich haben? Ja. Und wie bewegen die sich in der Welt und wie kommunizieren die miteinander und wie sehen sie dabei aus? Ganz toll umgesetzt. Sowohl Cherry als auch Terry. Auch dieser Moment, wenn Terry in das Diesseits geht, um Joe und 22 zurückzuholen und sich dann über die Straßen bewegt und irgendwie versteckt, damit er nicht gesehen wird. Ganz toll animiert. Ja. Also ich war ganz begeistert, ich war hin und weg und ich bin fast auf so vielen Ebenen eigentlich offen da sitzend. Dann hat man das eine Element wie zum Beispiel Terry und dann hast du aber auf der anderen Seite wieder die Musik und du kannst dich gar nicht entscheiden wovon du jetzt am meisten begeistert sein wirst. Also streckenweise. Dann bist du zwischendurch an gewöhnt und achtest nicht mehr so drauf, aber es gibt immer wieder Momente, wo man einfach da sitzt und fast schon überfordert davon ist, weil so viele tolle Ideen aufeinander treffen. Wollen wir versuchen auf Spoiler zu verzichten? Wir kommen nämlich jetzt langsam zum Ende und weil es so ein aktueller Film ist, dachte ich, sprechen wir noch mit einer anderen Tradition und Spoiler nicht so viel, wie es endet. Das Schöne ist auch, es gibt ich glaube, sie haben sieben verschiedene Versionen animiert. Und es gibt nur das eine veröffentlichte, aber es gibt viele Enden, die sie eigentlich angedacht haben. Das kann ich mir gut vorstellen und ich war tatsächlich mit dem Ende nicht 100% zufrieden. Und ich kann es nur und es ist wirklich die letzte Minute. Es ist absolut nicht notwendig. Es gibt am Schluss noch mal einen kleinen Kniff in der Geschichte und ich sehe, was sie damit machen wollten und ich kann es auch nachvollziehen vor dem Pixar-Familienunterhaltungsround. Aber trotzdem. Das war überhaupt nicht notwendig. Weil die Botschaft des Filmes wäre sogar noch stärker, wenn wir am Schluss auf diesen einen Moment verzichtet hätten. Ja, wenn wir das verzichten würden. Das ist vollkommen recht. Ich habe mich zwar in dem Moment getragen lassen, aber ich habe auch gedacht Nee, das musst du jetzt nicht noch machen. Nein, nein, nein. Lass das. Das war zu gefällig. Ja, genau. Aber guckt euch an. Wir haben überhaupt keinen Platz gefunden unsere Top 3 reinzupacken. Top 3! Das war völlig übersteuert. Aber das lasse ich jetzt drin. Unsere Liste Top 3, meine Damen und Herren! Liebe Zuhörer, liebe Zuhörerinnen! Wir haben hier ein Sternchen dazwischen. Wir haben eine Top 3 für uns. Wir müssen noch eine Top 3 bringen. Und zwar ist es hier total naheliegend. Top 3 Afterlife im Film. Mir ist das voll schwer gefallen. Es gibt keine guten Afterlife Filme. Es gibt Ghost Nachricht von Sam und ich denke mir, nein, das kommt in keine Topliste, bitte. Aber Ghost Nachricht von Sam mag ich tatsächlich. Das ist ein total kitschiger Film. Ja, aber es kommt nicht in eine Topliste. Ich habe noch mehr, was nicht in eine Topliste kommt, die ich kurz erwähnt haben wollte. Es ist keine honorable mention. What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come What dreams may come Ich schaffe es ja oft, mir Filme anzugucken, nur wegen der Bilder. Wenn die Story mich nervt, ich gucke einfach wahnsinnig gerne schöne Bilder an. Wenn das passt, dann her damit. Die Frau, gespielt von Annabellas Giora, war Künstlerin und hat impressionistische Bilder gemalt und deswegen sieht der Himmel von Robin Williams aus wie ein impressionistisches Gemälde. Der bewegt sich am Anfang da drin und das ist wirklich eine wunderschöne Landschaft, aber es ist alles aus Farbe und er greift dann rein und greift in die Wiese und hat dann grüne Farbe an der Hand und wirft auch mit Farbe um sich und rennt dann rum und hinterlässt Abdrücke in der Farbe. Das ist ganz toll gemacht. Und danach schafft er es sich davon zu lösen und dann sieht der Himmel immer noch impressionistisch aus, aber er hat keine Farbe mehr. Es ist kein Gemälde mehr und es sieht immer noch toll aus und wenn er in die Hölle wandert sieht das aus wie Bilder von Jeronimus Bosch. Wirklich düster und toll inszeniert auf der Bildebene. Aber die Story ist ein Albtraum, weil es einfach nur ein Kitsch-Feuerwerk ist. Wegen der Bilder kann man mal reinschauen. Es reicht vielleicht auch einfach einen Trailer zu sehen. Wie gesagt, es ist kein Honorable Mansion. Meine zweite auch kein Honorable Mansion ist ein Film, den ich als Kind ganz gerne gesehen habe. Ist das dann Dishonorable Mansion? Nee, es sind keine schlechten Filme. Es sind einfach keine Filme, die auf eine Topliste gehören. Rendezvous im Jenseits, Defending Your Life, den fand ich irgendwie süß als Kind. Das ist eine Romcom, die im Jenseits spielt. Der ist eigentlich auch kitschig und albern. Der Cast ist ganz cool. Albert Brooks und Meryl Streep, die sich ineinander verlieben im Jenseits. Aber wirklich schön ist vor allem wie das Jenseits dargestellt ist. Und zwar ist das ein ist so eine Art, ist kein richtiges Fegefeuerwerk. Es ist eigentlich so ein Seniorenparadies. Sie leben in Hotels und lassen es sich gut gehen. Während ihre Gerichtsverhandlungen sind wohl darüber entschieden wird, ob sie in ihrem Leben mutig genug waren. Mut ist das große Thema. Dass sie es verdient haben, eine Ebene höher zu reisen und sich zu verbessern oder so. Und das ist irgendwie ganz putzig, weil sie sind dann in diesem Paradies, wo alles echt ganz nett ist. Aber eher so wie Las Vegas der 50er Jahre und es gibt gute Omelettes und es gibt gute Stand-Up Comedy. Und es ist aber alles so ein bisschen träge. Und die Leute sind natürlich alle alt, die darum laufen. Und dann gibt es parallel diese Gerichtsverhandlungen, wo dann Szenen aus ihrem Leben gezeigt werden und sie sich irgendwie verteidigen müssen. Das war kein nicht wirklich ein guter Film dafür, weil er viel zu brav und unlustig. Aber die Vorstellung vom Jenseits war ganz putzig und war fast so eine Satire auf Altersruhestätten. So ein bisschen wie Senioren in Florida leben. Geil. Okay. Ich hab auch Erwähnungen. Sind deine durch? Das waren meine Erwähnungen, ja. Ich würde eine Serie, weil wir ja eigentlich bei Filmen sind, hab ich die Serie nicht in die Topliste genommen. The Good Place. Kennst du? The Good Place handelt davon, dass du nach dem Leben irgendwo tauchst da auf. Es sieht ganz normal aus, wie die normale Welt auch. Sehr kleinstädtisch. Und dir wird erzählt, dass du hier im Himmel und The Good Place halt. Und dann stellt sich am Ende raus, das ist kein Spoiler, weil die Serie einfach sehr schnell klar stellt, dass sie eigentlich in der Hölle sind. Und sie erzählen aber allen, ihr seid at The Good Place und spielen alle gegeneinander aus. Ah, okay. Eine neue Serie? Die ist schon sehr lange. Deswegen kann ich auch gerade nur das aus meiner Erinnerung kramen, weil es länger her ist, das ich gesehen habe. Aber die letzte Staffel ist jetzt wohl gerade erst rausgekommen. Und die auch die letzte sein wird wohl. Dann werde ich nochmal anfangen es zu gucken und alles nochmal im Verbund. Und was ist mir noch eingefallen? Was ist mir vorne eingefallen? Ist mir jetzt wieder... Na gut, dein Platz 3. Mein Platz 3 ist eine Serie. Ach so. Eine ganz frische Serie. Wie gesagt, es ist mir so schwer gefallen, auch nicht perfekt, aber die hat echt Spaß gemacht. Upload. In dem das jenseits eine Art Virtual Reality ist, in der die Geister hochgeladen werden. Das war das, was ich als zweites noch erzählen wollte. Der Protagonist landet in diesem Paradies, in diesem virtuellen, digitalen Paradies. Und seine Freundin bezahlt das alles. Und er wollte eigentlich nicht sterben und offensichtlich er wurde offensichtlich umgebracht. Es gibt erst eine Staffel, zwei Staffeln. Es wird auch nicht mehr geben, glaube ich. Ja, mal schauen. Hast du sie gesehen? Ja klar, ich habe alles gesehen. Ich fand es witzig, weil es wirklich so abgefuckt ist. Ja. Das Paradies, wo sie ihn hochladen, ist halt auch so ein Hotel an einem See und wo die ganzen reichen Leute sind und sich eigentlich langweilen. Ja. Und dann reicht das Geld nicht für bestimmte Features und dann sieht das abgelöst aus. Oder da ist der Himmel nicht komplett. Es gibt Werbeeinblendungen, da laufen die Verkäufer um, die nochmal extra Features andrehen wollen. Es gibt einige Splatter-Szenen, die man so gar nicht erwartet bei sowas. Wenn was schief geht, dann explodieren auch mal Körper. Also es spritzt auch öfter mal Blut. Es ist eine ziemlich makabere Serie, alles andere als perfekt. Aber kann man sich angucken. Wie ist das B-Movie? B-Serie? Es ist eine. Man merkt das schon. Aber der Grund, die Gedanke und die Streckenweise, die Umsetzung auch tatsächlich ziemlich gut und sehr süß. Hat mir Spaß gemacht und das ist schon mehr als die meisten anderen Dinger, die im Jenseits spielen. Also wie gesagt, diese Liste ist mir echt schwer gefallen. Mein Platz 3 ist ja, ne, stimmt eigentlich. Mein Platz 3 ist The Sixth Sense. Hat man schon mal. The Sixth Sense. Also braucht man auch nicht viel zu sagen. Das kennt wahrscheinlich jeder. Am Ende, der Psychologe, der ist tot. Nooooooo! Karen hat gestern tatsächlich wieder Split geguckt und ich habe mit einem Augenauge mit den beiden geguckt. Beide schon kannten. Ne. Also ich kann alles würdigen, was Shyamalan gemacht hat. Nein, wirklich. Doch, weil der so viel da reinlegt und so viel Ehrgeiz hat. Ich mag's. Welche ihr wirklich der schlechtesten Filme der letzten 20 Jahre produziert. Also diese Avatar-Verfilmung. Wow, shit. Legende von Ang. Oh, die hab ich vielleicht gar nicht gesehen. Dann The Happening. Ja, doch. Auch The Happening kann ich würdigen. Wirklich. Marc Wolberg redet mit einer Pflanze. Du wirst mir jetzt nichts tun. Ich werde jetzt ganz vorsichtig zurückgehen. Und sie haben ein riesiges Beziehungsdrama und am Schluss stellt sich heraus, dass das Beziehungsdrama sich darum trete, dass sie mit irgendeinem anderen Typen Tortellini essen gegangen ist. Nein, echt jetzt. Ich weiß nicht. Der Typ hat irgendwie so ein ganz Ich weiß nicht. Der hat so viel. Der will so viel. Der will so viel, das stimmt. Und ich find es so schön, dass er so wahnsinnig viel Seine Energie ist irgendwie so krass. Das nicht. Es sind gute Filme dabei rumgesprungen, aber er hat teilweise echt krassen Bock Mist gemacht und Split tendiert eher so zur Bock Mist-Seite. Na gut, okay. Aber es gibt einen ganz tollen Film, eine Doku, eine Mockumentary über Shyamalan, die er nicht gedreht hat, sondern andere Leute gedreht haben, die ihn bei einem Dreh begleitet haben. Zu Science war das, glaube ich. Und da haben sie eine Mockumentary gedreht? Genau. Sie drehen am Set und sie interviewen die Leute, die Schauspieler und so weiter, aber sie flächten dann so eine Geschichte ein, dass er offensichtlich irgendwie Kontakt mit dem Jenseits hat und nicht darüber reden will. Und sie inszenieren das Ding aber so, dass es nie zu krass ausbricht. Es gibt nicht diesen krassen Moment, wo dann alle sagen, okay, da geht die Reise hin, sondern es bleibt relativ vage und offen. Und sie haben das versucht so durchzuziehen. Das heißt, wie wird der Mann ausgesprochen? M. Night Shyamalan. Ich sag mal Shyamalan. Hat sich nach der Doku in mehreren Interviews über diese Doku unzufrieden geäußert und sich beschwert, dass sie ihn komplett falsch darstellen. Also sie haben das wirklich durchgezogen über den Film hinaus. Und es ist jetzt auch kein Meisterwerk, aber es ist eine sehenswerte Dokumentation, weil es echt ein ganz nettes, naja, es ist schon ein bisschen so ein narzisstisches Gewichse. Okay. Ja, das interessiert mich. Das muss ich mir aufschreiben. Okay. Dein Platz zwei. Keine Ahnung, warum von Kritikern total verkannte für mich ein Klassiker des Mystery-Kinos Flatliners aus dem Jahr 1990. Ich hab den auch auf meiner Liste. Genau, auf Platz zwei. Ich liebe diesen Film. Es ist ein toller Film. Er ist spannend, er ist düster und seine Darstellung des Jenseits, dieses Momentes nach dem Tod, wenn man mit seinen Sünden konfrontiert wird, ist wirklich unheimlich, mitreißend und emotional aufwühlend. Der Film hat mir Angst gemacht als Teenager. Ja, also ich hab ein bisschen später geguckt, aber ich hab auch ich war wirklich massiv beeindruckt einfach von der Wucht. Ja. Und es ist von Joel Schumacher, der ja auch nicht unbedingt der beliebteste Regisseur ist. Und der Film wurde von den Kritikern ziemlich verrissen und hat auch irgendwie keinen großen Eindruck hinterlassen. Es gab ein Remake 2017 mit Elliot Page. Aber ich trau mich nicht, den zu gucken, weil ich glaube, der wurde noch mehr verrissen. Und der ist wohl auch eher so ein High-Tech-Thriller geworden. Aber, ja, sonst hat er keinen großen Eindruck hinterlassen und wird glaube ich jetzt nicht groß auf besten Listen auftauchen. Und ich verstehe es einfach nicht, weil das wirklich ein spannender, mitreißender, düsterer Film war. Ja, ich fand den super. Also ich meine, der ist natürlich sehr wann war das? 90, oder? Ja, Anfang 90er. Genau. Natürlich sehr in dieser Zeit verhaftet, auch in der Art und Weise, in der Ästhetik und in dem wie er erzählt wird. Aber total gut. Ja, und auch gut besetzt. Also Kiefer Sutherland, Julia Roberts, William Baldwin, Oliver Platt als Comedy Sidekick und dann auch Kevin Bacon, also Star besetzt. Total krass. Ich hab das gar nicht mehr in Erinnerung gehabt, dass die da alle dabei sind. Ich hab den Film damals gesehen, als sie mir die Namen überhaupt noch nichts gesagt haben. Sie waren damals ja auch alle noch relativ jung und standen irgendwie noch so vor ihren großen Karriereschritten. Also Julia Roberts sollte glaube ich erst ein Jahr später oder so oder zwei Jahre später mit Pretty Woman durchstarten. Pretty Woman ist 93 vielleicht? 92, 93? Ich bin mir grad nicht sicher. Und Kiefer Sutherland war ja schon Name, aber jetzt auch nicht der größte. Nein, 1990. Ah, das ist im gleichen Jahr wie, ah, zeitgleich quasi. Krass. Ja, aber da war auf jeden Fall Julia Roberts noch nicht der Star, der sie dann danach war. Ein guter Film. Kann man sich angucken. Hört nicht auf die Kritiker. Kritiker sind Idioten. Nein, Platz eins bitte. Also ich als Kritiker muss ja mal sagen. Nein, mein Platz eins hast du mir beschert vor ein paar Episoden. Yes! A Ghost Story. Ja. Das ist wirklich doch, der ist doch großartig. Also was für Besseres weiß ich nicht. Also ganz, wirklich ganz toll Jenseits erzählt. Super. Super Film, ja. Ich hab Ghost Story nicht aufgenommen, weil er für mich mehr Geisterfilm als Jenseitsfilm ist. Man könnte drüber diskutieren, was der Unterschied ist. Sixth Sense würde für mich glaube ich auch eher in die Richtung Geisterfilm fallen. Ja, das hat es bei mir tatsächlich auch im Kopf und deswegen hab ich erst gezögert den reinzunehmen. Aber dann hatte ich nicht mehr. Ja. Das ist total blöd, dass ich das sage, weil meine Nummer eins ist halt auch ein Geisterfilm. Ach so. Beetlejuice. Ah, ja, ja. Von Tim Burton. Ja, ja. Okay. Aber ich... Also für mich wäre so ein Kriterium, dass ich einen Film aufnehme, dass irgendwie ein bisschen die Welt nach dem Leben gezeigt wird, die sich unterscheidet von unserer Welt. Und das bei Beetlejuice halt ganz toll, wenn sie dann in dieser Behörde sind, wo sie Anträge stellen können. Und dann zu diesem Beetlejuice gelangen, der halt auch als Dämon verspricht, Leute aus den Häusern zu vertreiben. Und da gibt es einfach ein paar wunderschöne Jenseitszenen. Stimmt. Und ansonsten ist es halt einer der wirklich klassischen Early-Burton-Filme zu der Zeit, dass ich noch sehr, sehr, sehr gemocht habe. Ja. So die Edward mit den Scherenhänden-Zeit. Ganz toll. Und er gehört tatsächlich zu meinen liebsten Burton-Filmen. Ich glaube nicht unbedingt auf Platz eins, aber sehr weit oben und tolle Mischung aus Humor, bizarren Momenten, ein bisschen Horror, ein bisschen Fantasy. Großartiger Film. Okay, kriegen wir das jetzt hin? Beetlejuice, Beetlejuice, Beetlejuice. Und weg ist er. Das ist überraschend wenig passiert. Ja. Aber das ist ja auch der, damit wird man ihn los. Ah ne, und man ruft ihn. Stimmt, man ruft ihn auch damit herbei. Ja. Wir müssen wahrscheinlich tot sein, damit das wirkt. Oh. Verdammt. Na gut. Okay. Dann sind wir mit unserer Bestens durch. Ja. Oh mein Gott. Möchtest du noch was, noch ein Abschlusswort vielleicht zu Soul? Ich möchte noch ein paar Sachen über Soul zeigen. Oh, sehr gut. Nummer eins, ganz, ganz, ganz toll. Alle Klischees, die früher in Trickfilmen mit Schwarzen betrieben wurden, alle umschifft. Ich hab kein einziges zeichnerisches oder oder erzählerisches Klischee wiedererkannt, was sie früher verwendet haben. Du meinst diese ganz schlimmen Sachen aus den 30ern, wo so dicklippig. Du musst ja nicht so weit zurückgehen, aber genau solche Sachen. Ja. Also so. Ja. Fand ich super. Also sehr, sehr realistisch und sehr liebevoll mit der Community umgegangen und mit, mit Jazz und mit der Darstellung schon von Schwarzer Kultur. Die Frau. Der Boss. Die Frau ist der Boss in diesem Jazz- Quartett. Star of Fear, ja. Und die Frau ist keine schlanke, augenklimpernde Jessica Rabbit, sondern, ne? Weißt du, weißt du, was ich meine? Ich weiß, was du meinst, ja. Ich finde, diese Entscheidungen sind so großartig und toll und wichtig für diese Zeit. Es sind so kleine Entscheidungen, die aber trotzdem total viel ausmachen. Und sie setzen sich nicht drauf, sondern sie, es ist halt einfach so. Und es ist ein bisschen traurig, dass das trotzdem so hervorsticht bei solchen Filmen dann auch. Ja, natürlich. Aber, na gut, wir sind in dieser Zeit und wir, ja, so ist das. Ich hab mich wahnsinnig über The Zone gefreut, über dieses, also als Künstler ist das halt einfach so. Du bist irgendwann du, du, du strebst eigentlich nach diesem, nach diesem Zustand. Nicht nur als Musiker, sondern allgemein als Künstler bist du irgendwie, wenn du das einmal erlebt hast. Und es gibt eine ganz tolle Beschreibung von, von Walter Meurs in seinem Buch Die Stadt der Träumenden Bücher, wo das auch vorkommt. So dieses, das Ormen ist es in diesem Fall, glaube ich, das Ormen, was einen erreicht, wenn man, wenn man einfach nur durchflutet wird von, von Kunst, von, von diesem Zustand in dem, in dem schöpferischen Zustand, in dem man dann ist. Und das, ich finde es ganz toll, dass, dass es so visualisiert ist und so erzählt ist. Ja. Nur mal um noch ein paar schöne Sachen, die mir einfach wahnsinnig wichtig finde an diesem Film hervorzuheben. Ja. Das ist gut, dass du das nochmal erwähnt hast, weil wir das tatsächlich in der Diskussion über den Film jetzt sehr ausgespart haben. Aber ja, kann ich nur unterschreiben. Und ich mochte den Vergleich, also diese Fischstory, die sie ihm erzählt, als er nämlich dann da steht nach dem Konzert und denkt, hm, ja, das war jetzt ein toller Moment, aber war das der Moment, den ich nicht wollte? Schöner Moment, das stimmt. Ganz toller Moment. Und sie sagt dann, naja, der Fisch, der zu den anderen Fischen schwimmt und sagt, ich suche den Ozean. Wisst ihr, wo der Ozean ist? Ich mein, du bist im Ozean. Das ist doch nur Wasser. Das ist nur Wasser, genau. Auch, also ich mochte diese, diese Geschichte einfach sehr. Ja. Hast du noch irgendwas? Sehr gut. Der Film gehört auf jeden Fall zu den besseren Pixar-Filmen. Nicht zu den allerbesten, aber relativ weit oben und ich kann es immer würdigen, wenn Pixar Erwachsener erzählt und mehr auf Emotionen geht und weniger auf Action und Comedy und Abenteuer. Pixar ist erwachsen geworden. Ja, nicht immer. Cars 3 ist noch nicht so alt. Noch nicht alt genug, um das zu vergessen. Ja, okay. Nee, sie haben, Pixar ist einfach, ich bin gerade, ich scrolle einmal durch und Pixar ist in den letzten Jahren immer so ein bisschen hit or miss. Sie haben, sie haben tolle Filme gemacht, aber sie haben dazwischen auch so ein paar, so ein paar Durchhänger. Und offensichtlich gibt's immer so zwei, drei Durchhänger bis zum tollen Film. Und das ist gerade der tolle Film, davor gab's ein paar Durchhänger. Ja, na gut. Cool. Dann hoffen wir mal, dass es weiter aufwärts geht und freuen uns auf den nächsten. Auf jeden Fall. Vielen Dank, dass du den vorgeschlagen hast. Ja, vielen Dank, dass du dich darauf eingelassen hast und dass wir ihn geguckt haben. Cool. Dann machen wir jetzt eine kleine Pause. Ja. Und dann geht's zum Konkurrenten, zu Netflix. Mal sehen, ob der dann mithalten kann. Ja. Bis gleich. Bis gleich. Willkommen zum zweiten Teil. Ja, sehr gerne. Jetzt kannst du endlich für das Mikro Tee einschenken. Dafür hättest du aber die Tasse jetzt vor's Mikro halten müssen. Moment, ich mach das schnell. Du kannst das verstärken in der Post. Willkommen zu unserem ASMR-Podcast. Okay. Zucker? Willst du Zucker? Ja, sehr gerne. ASMR. Das ist ja auch ein schräger Trend. Kannst du was damit anfangen? Ich krieg das irgendwie nicht so richtig überein mit meinem... Nee, es ist für mich... also, ich find so was immer total spannend in der Theorie. Und wenn ich's in der Praxis erfahre, immer total enttäuschend. Das fällt in die lange Reihe von Dingen, die in der Theorie total geil klingen, so wie, oh, das muss man ausprobieren, das macht dich voll fertig. Du entdeckst ganz neue Seiten des Lebens. Theoretisch. Und dann probierst du's aus und denkst so, oh, okay, ja, ja. Vielleicht hätt ich das doch nicht durch die Nase ziehen sollen. Aber für mich war's noch schlimmer. Ich saß davor und dachte, oh mein Gott, ich hab versprochen, dass ich's mir anschaue, aber eigentlich sterbe ich gerade. Weil mich das wirklich fertig macht. Ich find das zu krass. Ich kann damit nicht, ich komm damit nicht, es ist zu viele Eindrücke auf einmal. Also, zu intensiv. Ach krass, es langweilt mich einfach. Ich mach das so wie Kratzen mit den Fingernägel auf der Tafel, weißt du? Das fieseste Geräusch für mich ist Messer auf Teller. Das hasse ich. Oh Gott. Und ich hasse es, wenn Billa das macht. Der ist vier. Und das heißt, der haut seine Gabel halt auch in was rein. Dann metzelt er mit dem Messer rüber und bewegt gleichzeitig alles und dann sitz ich da und sterbe am Tisch. Warum? Aua. Du musst das doch so grafisch erzählen, Plor. Ja, okay. News of the World, ne? News of the World, dann lass uns doch in den zweiten Teil reingehen. Plor, gib doch mal deinen Einstieg. 2020 war ein merkwürdiges Kinojahr. Ein nicht vorhandenes Kinojahr für den Großteil des Publikums. Und für die Produktions- und Distributionsseite ein Kinojahr, das vor allem für eine Menge Kopfschmerzen verantwortlich war. Wohin mit den Filmen, wenn die Lichtspielehäuser leer bleiben? Zumindest im Falle von News of the World von Paul Greengrass war die Antwort klar. So schnell wie möglich in die Wohnzimmer. Schon vor dem US-Kino-Start, der von UNICEF, erhielt Netflix den Zuschlag für die internationale Verwertung und fackelte nicht lange. Kinostart Dezember 2020, Netflix-Veröffentlichung Februar 2021. Dabei ist News of the World durchaus ein Film, der im Kino gut aufgehoben wäre. Ein episches Western-Drama mit Starbesetzung, opulenten Bildern und einer emotionalen Geschichte, die nach den Academy Awards dürstet. Im Mittelpunkt steht der von Paul Greengrass gespielte Bürgerkriegsveteran Captain Jefferson Kyle Kitt, der sich seinen Lebensunterhalt verdient, indem er in Texas des Jahres 1870 von Stadt zu Stadt reist und für die einfache Bevölkerung aus der Zeitung die Nachrichten der Welt vorliest. Während seiner Reise trifft er durch Zufall die 10-jährige Johanna, gespielt von der deutschen Nachwuchsschauspielerin Helena Zengel. Diese war nach dem Tod ihrer Familie von Kiowa-Indianern aufgezogen worden, hat aber durch eine brutale Räumung nun auch ihre Zielfamilie verloren. Die Unionsarmee überträgt Kitt die Verantwortung, Johanna zu ihren letzten noch lebenden Verwandten zu bringen. Und so zieht das ungleiche Paar gemeinsam los durch ein von Bürgerkrieg misstrauen und Hass geprägtes Texas. Traditioneller Western? Humanistisches Drama? Vielleicht sogar Spiegel unserer Zeit? Was denkst du, Johannes? Oh, Spiegel unserer Zeit ist gut. Ja, für solche Sätze liest man immer mal deinen Blog. Was ich gerne mal an allen anempfehlen möchte, die hier zuhören, es gibt einen ganz wundervollen Blog, über den man wahrscheinlich sowieso stolpert, wenn man muss man sehen, irgendwo, wenn man auf uns gestoßen ist, ist man sicher auf diesen Blog gestoßen, aber es gibt ganz tolle, schöne, da muss ein bisschen Bauchpinselei sein vor. Es gibt ganz tolle, spannende Rezensionen und Einsortierungen und so. Ja, ins Film geschehen. Tatsächlich ein überraschender Film für mich. Obwohl eigentlich, wenn Tom Hanks dabei ist, ist das sowieso damit zu rechnen, dass es ein guter Film wird. Man muss Tom Hanks die ganze Zeit zugucken und zuhören. Das ist unglaublich, was der an Präsenz auf die Leinwand bringt. Das ist unglaublich. Vor allem diese Kombination aus Altersweisheit, immer wieder durchscheinender Altersmilde, aber dann in den wesentlichen Momenten ein unglaublich kämpferisches... So viel Kraft. Ja. Wahnsinn. Und das Tolle ist, sie kann das auch. Ja, neben Tom Hanks zu bestehen, das muss man erst mal schaffen. Helena Zenge ist mit ihren gerade mal 11 Jahren so eine verfurchtgute Schauspielerin. Und das ist nicht ihre beste Rolle. Sie war ein Systemsprenger. Ein Jahr vorher. Alter, war das gut. Ich hoffe, dass sie das beibehalten kann, weil als Kind denkst du noch nicht so über nach. Sobald du anfängst, darüber nachzudenken, kommen die ganzen Probleme. Auch das Schauspielerische leidet erst mal sehr stark darunter. Wenn du es nicht schaffst, dir das rüberzuhelfen, dir das zu behalten über die schwierigen Jahre der Pubertät, und eben nicht anzufangen, Schauspiel zu sehr zu verkopfen. Ich finde es wahnsinnig wichtig, dass du das alles bearbeitet und betrachtet, eine Rolle, aber nicht vor der Kamera, sondern im Vorfeld. Das ist jetzt ganz grob gesagt. Und das Schöne ist, als Kind denkst du einfach nicht so viel drüber nach. Du stellst nicht ständig die Frage, warum mache ich das jetzt, wo komme ich her, wo gehe ich hin? Sondern du machst es einfach. Hab die Angst. Oder du willst diese Scheißkleider nicht anziehen. Das war eine großartige Szene, sie hat so viel Kraft. Das wirklich Fantastische an diesem Film fand ich ja, dass sie komplett anders gespielt hat, als in System-Sprenger. Diese Rolle hätte das eigentlich hier gegeben. Sie hätte natürlich auch wieder voll das Programm durchziehen können. Die wilde, unzivilisierte, die kämpft die ganze Zeit und das hat sie überhaupt nicht gemacht. Sie spielt das total introspektiv, natürlich gibt es die Ausbrüche, aber vor allem ist ihr Spiel sehr von dieser Introspektion geprägt. Dass man merkt, da geht innen drin ganz viel vor, aber sie teilt ganz wenig nur nach außen mit. Und diese innere Spannung, die sie die ganze Zeit trägt, in den einfachen, leisen Dialogen, wenn sie langsam anfängt, mit dem Charakter von Tom Hanks eine Beziehung aufzubauen. In diesen spannenden Momenten, wenn wirklich Gefahr da ist und wenn sie irgendwie versucht, sich gegen diese Gefahr zu wehren. Sie bricht nie zu sehr aus, sondern sie macht das mit ganz subtilen Gesten und gleichzeitig hält sie diese unfassbare innere Spannung, diese Zerrissenheit. Das ist auch das, was sie eben gegen Tom Hanks anstinken lässt. Diese wahnsinnige Spannung, die sie die ganze Zeit mit sich rumträgt. Was wirklich toll ist, was sie aber in System-Sprenger auch schon hat. Natürlich geht System-Sprenger mehr auf die Wut und auf diese Explosion. Aber auch in System-Sprenger, wenn sie zum Beispiel auf dieser Klippe stehen und nach unten schauen und sie dann in die Weite schreit, da hat sie davor auch so einen Moment, wo es einfach brodelt in ihr. So gut, so nachfühlbar und so transparent, wie ich als Schauspieler sagen würde, durchlässig. Der Unterschied ist, dass in System-Sprenger diese lauten, wilden Momente so präsent waren, dass die Subtilen dann immer wieder überrascht haben. In dem Film ist es eher, dass die Subtilen-Momente sehr präsent sind und dann die Lauten überraschen. Aber beides funktioniert, beides macht sie total toll. In System-Sprenger gab es eine Szene, wo sie eine Erzieherin tröstet, die total fertig ist, das Kind kriegt das nicht mit, aber die Erzieherin versucht das zu verbergen und bricht dann den Tränen aus und dann tröstet sie sie. So ein starker Moment. Du magst System-Sprenger offensichtlich auch. Unglaublich, unglaublich guter Film. 2019 war der in meiner Top 3 2019. Da war ich noch im Kino. So lange her. System-Sprenger war großartig und ich mag sie. Sie ist mir irgendwann mal auf dem Fahrrad entgegengekommen und ich hatte plötzlich so ein fettes Grinsen auf dem Gesicht, wie ich das selten habe. Dann hat sie es gesehen. Nee, sie war zu schnell weiter. Aber ich war so... Fanboy. Ja, so ein Fanboy-Moment. Sie ist nach Christoph Walz diejenige, die so ein bisschen die weite Welt der Schauspielerei zu sehen bekommt und nicht in Deutschland eingesperrt bleibt. Das ist einfach wunderschön. Sie kann wahrscheinlich ihr Glück überhaupt nicht einsortieren. Sie weiß ja überhaupt nicht, wie müsste es denn sein. Ich bin mir aber ganz sicher, dass ganz viele Leute hier das ständig sagen. Aber sie ist so ein Fanboy. Ich bin mir aber ganz sicher, dass ganz viele Leute hier das ständig sagen. Aber trotzdem, das ist ein Unterschied, das zu erfahren über ein Gespräch oder es zu erleben. Zu wissen, ich bin eigentlich im deutschen Fernsehen und mehr gibt es nicht. Oder von Anfang an irgendwie bis nach Amerika und auf ganz großen Bühnen zu spielen. Das ist eine tolle Spielwiese mit Tom Hanks. Sie schafft damit den Sprung nach Hollywood. Mit diesem Film hat sie sich einfach mal qualifiziert, noch zig andere großartige Filme in Hollywood zu drehen. Ja, es ist unglaublich. Und was für ein Einstand. Wahnsinn. Ich freue mich so für Sie, es ist unglaublich. Dieses Gespräch könnte sich nur darum drehen, dass das nicht so einfach ist. Es gibt viel zu erzählen. Zum Beispiel die Musik. Was hast du zur Musik zu sagen? Die Musik ist so zart und so einfühlsam und haut so gar nicht im falschen Moment auf die Kacke wie so ganz viele andere Filme, die versuchen, da jetzt ein großes Drama zu machen. Meine Verlegenheit bei der Frage, weil sie sich so in den Film einbindet, dass sie überhaupt nicht groß auffällt. Wie Schnitte sein müssen. Die Musik ist eigentlich nicht wirklich vorhanden. Durch den Film schwebt immer so ein bisschen im Hintergrund. Ganz toll. Sie unterstützt genau im richtigen Moment. Natürlich haben sich ganz viele Leute Gedanken darüber gemacht und sich genau überlegt, was sie da tun. Ich finde, dass er immer den richtigen Ton findet, an der richtigen Stelle die Geschichte zu schieben und an der anderen Stelle zu verlangsamen und anzuhalten. Ich finde es großartig. Ganz tolle Musik. Ich glaube, was keine Frage ist, dass der Film sowohl akustisch als auch visuell erste Liga ist. Die Bilder sind großartig. Ich habe mich so geärgert, dass ich ihn nicht auf der Leinwand gekriegt habe. Es ist ein Kinofilm. Wir sehen auch die wunderbaren Wechsel vom Panorama zum ganz persönlichen. Ganz oft ist die Kamera auch ganz nah an unseren Protagonisten und unseren Protagonistinnen. Wir sehen teilweise wirklich jede Pore der Haut. Jeden Dreck und auch das Alter und das, was sie erlebt haben. Unsere beiden Hauptfiguren sind Personen, die wirklich viel durchgemacht haben. Jeder auf seine eigene Weise. Die Kamera scheint ihnen in ihre Gesichter festgeschrieben zu sein. Die Kamera scheut sich auch nicht, uns diese Geschichte zu zeigen, indem sie ganz nah rangeht an die Gesichter. Da haben sie natürlich auch mit Tom Hanks und ihr zwei Leute, die ganz uneitel an die Sache rangehen. Sie, weil sie die Eitelkeit noch nicht hat vielleicht. Und er, weil sie einfach irgendwann aufgegeben hat. Wahrscheinlich. Diese Eitelkeiten kannst du in einem dreckigen Film einfach nicht gebrauchen. Das ist super, dass sie es so hingekriegt haben, wie sie es gemacht haben. Ganz, ganz toll. Es ist ein Oscar-Weltfilm, oder? Diesen Gedanken konnte ich mich nicht erwehren. Es gibt die großen Emotionen. Es gibt das historische Setting. Es gibt ein bisschen Politik, dazu kommen wir gleich noch. Immer auch Richtung Gegenwart geschielt. Es ist ein Film, in dem die Humanismus im Mittelpunkt stehen. Das emotionale Miteinander der Menschen. Es gibt viel Parthos und es gibt Tom Hanks. Das ist total der Oscar-Film. Es gibt viel Parthos und es gibt Tom Hanks. Es ist ein Oscar-Film. Toller Satz. Du kannst Tom Hanks, ich weiß nicht, wie der Mann das macht. Du kannst ihn in jeden Film stecken. Das ist nicht immer nur Tom Hanks. Aber er ist trotzdem immer Tom Hanks, weil er eine ganz bestimmte Kraft und Sensibilität gleichzeitig in so eine Figur reinbringt. Tom Hanks gehört zu den Schauspielern, die meiner Meinung nach mit dem Alter besser geworden sind. Weil er es sehr gut schafft, Personen mit einer gewissen Altersweisheit und mit einer gewissen Alterssanftheit zu verkörpern. Er ist kein Senioren-Darsteller. Aber er kann das Alter einfach gut darstellen. Absolut. Er kann sehr gut Personen darstellen, die gelebt haben, was erlebt haben und die viel durchgemacht haben. Wenn ich an die letzten Jahre zurückdenke, Captain Phillips, wo er diesen Kapitän spielt, der an der afrikanischen Küste von Piraten entführt wird. Er spielt eigentlich einen traumatisierten Mann. Er spielt das ganz großartig. Man kauft das ihm zu jeder Zeit ab in Cloud Atlas. Aber auch großartig, natürlich. Und diese Altersdinger ... Tom Hanks war auch mal der Darsteller der romantischen Komödien. Wenn wir in die 80er und 90er zurückdenken, hat der eine Romcom nach der anderen gespielt. Was ist das für ein Film? Schlaflosen Seattle. E-Mail für dich, beide mit McRideon. Und Forrest Gump. Aber Forrest Gump war schon auch Ausnahmefilm, oder? Also keine klassische Romcom. Nee, keine klassische Romcom. Aber Forrest Gump war ... Würde ich behaupten, war jetzt nicht Ja. 94, 95. Und damals habe ich schon ein paar Mal meinen Eltern gegenüber erwähnt, dass ich vielleicht Schauspieler werden will. Und dann war, um den Film zu promoten, waren irgendwelche Leute in Leipzig auf dem Rathausplatz und haben Leute auf eine Bank gesetzt, ihnen eine Schachtel Pralinen in die Hand gegeben und dann irgendwie ein Foto davon gemacht, das konnte man mitnehmen. Und dann haben meine Eltern gedacht, ich würde Schauspieler werden. Und ich habe es voll vermasselt, ich habe den Text nicht ordentliche gekriegt. Das war echt peinlich. Ich weiß nicht, ob es meine Mama war oder irgendjemand aus der Familie. Aber es hat sich natürlich nicht aufhalten lassen. Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Genau diese Szene haben sie natürlich. Oh Gott. Ja, Oscar-Bate-Film, ich fand es wirklich spannend, dass er eigentlich in ganz vielen Momenten sehr traditioneller Western ist. Auch in vielen Momenten ein bisschen zu traditionell. Ich bin nicht so der größte Western-Fan. Ich dachte, okay, habe ich auch schon gesehen. Kennen man einen, kennen man alle? Western. Oh mein Gott, spürst du es? So früh? Sie kommt! Ah, die Top 3. Unsere Liste. Ja, die Top 3. Die Top 3 Western. Auch eine schwere Liste, weil ich eben nicht so viele Western kenne. Ich kenne tatsächlich einige Western, aber auch viele von den Klassikern finde ich gut. Das sind gute Filme, aber nichts, was mich total umgehauen hätte. Meine Liste ist auch sehr merkwürdig, habe ich das Gefühl. Was sind denn die Klassiker, die man sagen würde, das müsste eigentlich auf eine Liste landen, aber irgendwie doch nicht? Spiel mir das Lied vom Tod. Eine Hand voll Dollar. Die Clint Eastwood Western, erbarmungslos als Spätwestern. Und der mit dem Wolftanz würden wahrscheinlich viele nennen, als 90er-Western, der stark war. Blazing Saddles. Da gibt es natürlich diese ganzen, aber da wird ja auch oft bei der Qualität gestritten, die ganzen John Waynes. El Dorado und die Viersöhne der K4 Elder. Aber hast du die tatsächlich gesehen? Ja, die ich jetzt genannt habe, die habe ich gesehen. Und sind das Sachen, wo du sagst, ich habe das jetzt aus der Vollständigkeit halber geguckt, oder tatsächlich, weil du gedacht hast, es sieht spannend aus? Nee, das ist so gerade diese John Wayne-Filme, die habe ich einfach geguckt, weil ich Kind war und gerne Fernsehen geguckt habe. Und die Dinge ständig im Fernsehen liefen und immer mal wieder wiederholt wurden. Und da werfte ich wahrscheinlich auch mal wieder ein paar durcheinander. Ja, nee, ich habe Western nie aus so einem kanonischen Blickwinkel geguckt. Hier muss man sehen, die 80er-Liste gemacht habe, ich bin total froh, dass die besten Western dieses Jahrzehnts noch nicht dran sind. Aber es wird die Zeit kommen, wo ich sehr viele Western wieder gucke, einfach um eine Top-Liste zu machen, hinter der ich stehen kann, wo ich sagen kann, ok, jetzt habe ich genug Filme geguckt, der ich sagen kann, ich habe 50 Filme geguckt und die 10 sind sehenswert und die anderen muss man nicht sehen. Es ist so wahnsinnig aufwendig, all diese Filme zu gucken. Aber es ist natürlich trotzdem irgendwie geil, ich kann nur nicht zu gucken, es war jetzt total schräg, ich habe es dir erzählt, ich glaube, ich habe es dir nicht vom Mikro erzählt, ich habe die Erotik-Liste als letztes gemacht und ich habe sehr viele Erotik- und Sexfilme aus den 70ern geguckt. Und irgendwann crawlt man nur noch durch? Teilweise habe ich 16 übersprungen, aber auch wirklich bei den Filmen, wo ich dachte, ok, die schaffen es auch nicht auf die Liste. Weil das irgendwann auch, ne, das habe ich mit den 16 übersprungen, das habe ich dann vor allem bei den Pornos gemacht, genau, und auch schon in den 70ern. Und bei den Erotik-Filmen habe ich nicht so viel durchgescrollt, weil die, die ich wirklich gut fand, waren auch nicht so, waren Filme, die ich wirklich von Anfang bis Ende gucken wollte, weil sie wirklich gut waren, und die, die ich nicht gut fand, habe ich teilweise auch einfach ausgemacht. Also dann habe ich auch nach einer halben Stunde gesagt, ok, Emmanuel ist kein Film, der in eine Topliste gehört. Nein, nein, nein. Die Erotik-Filme 70er googelt es, dass das erste was kommt. Emmanuel, Frankreich, 1970, Sylvie Christel. Rassistisch, sexistisch, Stereotyp. Katastrophe. Aber wir sind bei Western, du musst mir deine Nummer 3 sagen oder ein paar Honorable Mentions. Honorable Mentions, die Serie Westworld, die ich nun wirklich großartig fand. Was für eine tolle Serie. Ich glaube, es war eine HBO-Serie, weil HBO macht immer noch die besten Serien. Kann sein. Und Westworld war unfassbar gut. Wahnsinn, oder? Und wirklich auch eine Serie, die mich voll erwischt hat mit dem Plottwist in der ersten Staffel. So krass, und dann denkt man, fuck, so hängt das alles zusammen. Und man weiß ganz lange nicht, in der Staffel, wo es hinläuft, warum die Geschichten parallel erzählt werden. Und wenn sie sich dann treffen, es ist so ein Mindfuck, fantastisch, ich fahre hin und weg. Ganz, ganz, ganz toll. Und wir haben ja, weiß nicht, ob du dich erinnerst, aber wir haben zusammen die aus den 70er oder 80er, diese Originalfilme gesehen. Zwei, drei Stück? Westworld und Futureworld, finde ich mal noch sehenswert. Aber die hattest du mir irgendwann mal gezeigt. Ja, kann ich mir gut vorstellen. Und ich fand die unglaublich trashig, aber irgendwie auch sehenswert eben, wie du sagst. Ja, ist halt auch 70er, ne? Also es ist einfach auch ein bisschen andere Sehgewohnheiten, andere Ästhetik. Und ich finde es halt wirklich wahnsinnig beeindruckend, was sie daraus gemacht haben in der Serie. Sie haben es einfach geschafft, die Themen und trotzdem deutlich größer und monumentaler zu wirken. Fantastische Serie. Ist auch ein bisschen fies, dass es jetzt Unrollable Mansion ist, aber es ist eine Serie und ich hab gedacht, Floor, ich hab ja gedacht, da kommen keine Serien rein. Nein, ich meine in die Toplisten. Du bist wie ein Pixarfilm, du stellst Regeln auf und brichst sie dann. Also zumindest wie einer, der nicht so ganz kohärent ist. Okay. In Platz 3, Jenga und Enchained. Ah, Tarantino. Man hätte auch The Hateful Eight nehmen können, aber den fand ich tatsächlich gar nicht so richtig, richtig gut. Ich war unterhalten, es fand es unterhaltsam, aber irgendwie, ich weiß nicht genau, was empfiehlt. Ich fand The Hateful Eight richtig stark. Ich überlege gerade, ob ich sagen könnte, welchen von beiden ich besser finde. Ich mag beide Filme. Aber eigentlich müsste dieser Film anders heißen, weil dafür, dass Tarantino so viel Wert drauflegt, dass es so wichtig ist, dass er diesen schwarzen Protagonisten hat, gibt er unserem lieben Österreicher... Christoph Walz. Christoph Walz, so viel Raum. Und Christoph Walz dominiert den Film auch so krass in dieser Rolle als dieser wunderbare Halunke. Unglaublich toll. Ja, das war Jamie Foxx. Jamie Foxx spielt das toll, aber er kriegt vom Film ein bisschen zu wenig Raum und Christoph Walz wird von dem Film ein bisschen zu sehr nach oben gehoben. Und Christoph Walz ist toll in dem Film. Jetzt muss ich einmal kurz gucken, wie dieser Charakter heißt, den er spielt. Ich glaube, Tarantino war einfach so begeistert von Christoph Walz, dass er einfach gedacht hat, boah, ich muss irgendwas, ich muss ihn unbedingt wieder einbauen. Dr. King Schulz. Und da ist der Film. Weil Christoph Walz so im Mittelpunkt steht, aber er ist fantastisch in dem Film. Ja, er ist einfach fantastisch. Und natürlich wurde er von Tarantino so nach oben gehoben, weil er davor in Glorious Busters das weggerockt hat. Ja, das ist so krass gemacht. Also wirklich ganz beeindruckend. Und Leonardo DiCaprio, der in dieser berühmten Szene das Glas kaputtaut und die Hand blutet. Das ist real und das war gar nicht geplant. Und er spielt das ganz krass weiter und alle anderen am Tisch denken die ganze Zeit, fuck, fuck, fuck, sagt keiner Cut, sagt keiner Cut, oh mein Gott, okay, wir spielen weiter. Ja, total krass. Cooler Film, auf jeden Fall, toller Score. Es gibt da in diesem Film diese eine Stelle, ich weiß nicht, ob du das auch erinnerst, aber ich erinnere das immer so, dass, ich glaube, ich weiß nicht, Jamie Foxx, irgendjemand kommt dann in dieses Haus rein und bis dahin ist es noch gar nicht so richtig krass Tarantino blutig gewesen. Und es gibt die Situation, dass die beiden sich, die Kontrahenten sich irgendwie aussprechen oder doch nicht aussprechen oder so. Jedenfalls verlässt er beinahe die Szene und man könnte denken, okay, da könnte der Film eigentlich zu Ende sein. Ja. Dreht ihm den Rücken zu, dreht sich dann aber kurz vorher nochmal um und sagt, ne, sorry, ich muss jetzt doch los schießen. Ich weiß nicht mehr genau, welchen Wortlaut er hat, aber er sagt, quasi sagt mir Tarantino an der Stelle, äh, sorry, aber ich muss jetzt einfach noch ein Blutblatt anrichten. Es geht nicht ohnehin. Ich finde es toll, wie Tarantino es immer wieder schafft, so seine typischen Tropes in jedes Setting zu verpflanzen. Egal ob Zweiter Weltkrieg oder wie in dem Fall Western. Und sie funktionieren und betten sich da so ganz organisch ein. Das macht einfach Spaß. Super Film, auf jeden Fall. Meine Nummer drei ist ganz andere Richtung. El Topo von Alejandro Jodorowsky aus dem Jahr 1970. Ein surrealer acid Western. Was? Wo eine Art Revolverheld mit seinem Sohn, mit seinem nackten Sohn umherzieht. Sie erleben Abenteuer, könnte man sagen. Aber vor allem kommen sie dann an ein Kloster. Und dann lässt er den Sohn da und zieht dann mit einer Frau los. Und verfällt dieser Frau und muss dann mehrere ihrer, nicht ihrer früheren Geliebten, er muss Meister umbringen. Es ist ein Werk des Surrealismus. Es ist ein sehr merkwürdiger Film im Western-Setting. Okay. Der total verdruckt wird, der unglaublich viel mit Symbolen spielt und ganz wild christliche Spiritualität mit fernöstlicher Philosophie und mit Anleihen an den Monumental-Filmen mixt. Und irgendwie bei so was rauskommt irgendwas zwischen Fantasy- und Drogentrip. Und sehr elegisch im langsam erzählten Western. Ich kann es nicht richtig beschreiben. Der Dali des Festerns? Ja, Alejandro Jodorowsky ist eigentlich nach Louis Bonoel der große Filmmacher des Surrealismus. Und der hat einfach mal die 70er und 80er dominiert mit seinen Filmen, kurz bevor das surrealistische Kino dann so ein bisschen untergegangen ist. Und er dreht wirklich sehr klassisch surrealistische Werke. Holly Mountain ist wahrscheinlich sein bekanntester Film. Ein südamerikanischer Filmmacher, der einfach sehr anders erzählt und sehr merkwürdig erzählt, aber dessen Filme total sehenswert sind. Er hätte es fast geschafft, einen Tune zu verfilmen, der dann später David Lynch zugeschlagen wurde. Und das ist auch schön, er ist ein sehr ambitionierter Filmmacher. Ich finde es sehr übertrieben und alle Größen wahnsinnig und gleichzeitig so komplett abgefuckt, dass sie für kein Mainstream-Publikum geeignet sind. Ich finde es immer wieder beeindruckend, was du alles aus dem Hut zauberst. Die machen so viel Freude. Das ist unglaublich. Natürlich habe ich das alles nicht studiert, aber ich habe alles kanonisch einfach durchgeschaut. Das habe ich auch noch nicht gemacht. Ich habe so viel Angst davor, wenn ich jetzt mit den 70ern durchspiele, über die 60er zu schreiben. Ich muss so viele Filme noch gucken. Aber es ist so krass, was du alles ... Oh mein Gott. Ich kann mit anderen Sachen punkten. Jetzt werde ich nicht selbst runter. Aber genau wegen solcher Empfehlungen macht es sehr viel Spaß mit dir, diesen Podcast zu machen. Danke. Aber das kann ich zurückgeben. Ich kriege von dir auch immer etwas zugeworfen, was ich sonst nie geguckt hätte. Wollen wir kurz das Mikro ausmachen? Wir streicheln uns die Bäuche. Okay. Gut, mein Platz 2? Oder? Fliegt los. Flo hat sich eine Zigarette in den Mund gesteckt und raucht jetzt eine danach. Entschuldigung, sonst passiert mir das nie. Weißt du, Flo, 8 von 10 Männern haben dieses Problem. Danke, Johannes. So, und jetzt probier es noch mal. Platz 2, Johannes. Okay, mein Platz 2. Und das ist ein bisschen gemein. Ich habe es schon mal gesagt und du hast es schon mal widersprochen. Gruntarino. Gruntarino ist kein Western eigentlich. Aber er ist ein Western. Ich glaube, man kann Western sehr weit fassen. Ich glaube, es gibt 100 im Wilden Westen, der gerade erschlossen wird, spielen. Es reicht auch, wenn Clint Eastwood den Film macht. Clint Eastwood macht jeden Film automatisch zum Western. Ja, aber Gruntarino, okay, gute Wahl. Kann ich nachvollziehen? Schaut ihn euch an, dann werdet ihr das vielleicht hoffentlich nachvollziehen können. Ich kann jetzt keine richtig gute Begründung geben, weil dazu hätte ich mir einen Film philosophisch und theoretisch einarbeiten müssen in diesem Film. Gruntarino ist für mich ein konservativer Film, dessen Konservatismus ich aber schätzen kann. Dieser Film steht ganz klar nicht im selben politischen Lager wie ich. Trotzdem kann ich das, wie er das erzählt, schätzen, weil er es plausibel macht und weil er gerade linig ist dabei. Er stört seinen Konservatismus auch überhaupt nicht in dem Fall. Ich finde, dass man als Zuschauer, egal aus welchem Lager man ist, man andocken kann. Genau, ja. Deswegen eben diese Hauptfigur von Clint Eastwood gespielt, man kann einfach mit ihm mitgehen die ganze Zeit. Mit ihm mitfiebern. Man ist nicht mit allem überein, was so gesagt wird, was der Film erzählt und was der Film sagt und wie man ihn nahelegen will. Aber man kommt da voll gut rein und ist voll an ihm dran und will, dass er es schafft quasi. Ich habe vorhin schon gesagt, Tom Hanks ist so ein Schauspieler, der immer besser geworden ist mit dem Alter. Und Clint Eastwood ist genau dasselbe. Ja. Dein Platz? Nicht nur ein Remake von einem 60er-Jahre-Western. Ich müsste gucken. 1968 ist das Original, das ich nicht gesehen habe. Ein John Wayne Film. Aber dieser Film ist für mich die Quintessenz des Western-Genres. Weil er wirklich alles verbindet, was man in Western an Archetypen und Klischees findet. Dabei gar nicht so krass darauf aus, das Ganze zu dekonstruieren oder ins Lächerliche zu ziehen. Sondern einfach straight durchzieht. Aber dabei ein total fantastischer Film ist. Haben die Coen-Brüder einen Hang zum Western? Ja, definitiv. Kann man Fargo als Western bezeichnen? Es gibt tatsächlich das Genre, ich weiß nicht, ob es Snow-Western heißt. Also das, was Hateful Eight auch wäre. Weil Western spielen traditionell eher ein bisschen südlicher. Die Region Texas und Richtung Kalifornien. Und Nevada und so. Aber ja, Fargo wäre dann wahrscheinlich diese Richtung. Und sonst haben die Brüder Art-Dow. Ja, genau. Dann auch ihr Führerswerk. Blood Simple ist auch sehr Western-like. No Country for Old Men ist so ein ganz klassischer Neo-Western. Ja, okay. Das finde ich auch sehr stark an denen. Dass sie es schaffen, dieses typische High Noon. Dieses Gefühl. Nicht dieses Bild zu zeigen, aber dieses Gefühl zu haben. Da stehen einfach zwei voreinander. Wer zieht als erstes? Diese Spannung, dieses Luftflimmern. Und das in Fargo, wo kein Luftflimmern möglich ist. Das ist schon echt krass. Ich schätze, sie schaffen es unglaublich gut, so amerikanische Kultur und Gesellschaft sehr pointiert darzustellen. Und diese ganzen Western-Mythen und Western-Clichés sind natürlich ein essenzieller Bestandteil der amerikanischen Kultur. Bis zum heutigen Tag. Und sie schaffen das auch sehr gut und ohne mit erhobenem Zeigefinger die düsteren Seiten dieses Amerikas zu erzählen. Wenn mich jemand fragen würde, welche Filme helfen Amerika zu verstehen, würde ich sagen, guckt ihr alles von den Cones an. Okay, ja. Gepaart mit Michael Moore. Ja, mein Platz eins. Dead Man. Ist auch mit Abstand auf Platz eins. Und ist auch mit Sicherheit in meiner Liste der besten Filme, die ich je gesehen habe. Dead Man. Der Mann stirbt von der ersten Minute an, die er zu sehen ist. Eine Reise ins Jenseits ist der Film. Das ist unglaublich. Und dieser Score. Die Musik ist unglaublich. Und dann einmal ganz trocken und nüchtern erzählt. Du wirst die ganze Zeit ganz langsam durchgezogen. Das ist ein fantastischer Film, wo wir hoffnungslos dabei zuschauen, wie er hoffnungslos verloren ist und stirbt. Ja, fantastischer Film. Er schleppt sich durch diesen Film und versucht es noch irgendwie. Aber wir wissen, es geht einfach. Und es hat die ganze Zeit so etwas Transzendentales. Es ist so eine Reise ins Jenseits. Und es ist so ein Wegtriften. Und mit ihm auch dieses Transzendentale, was du meinst, kommt halt auch durch ihn. Weil er dann natürlich dieses sehr Spirituelle mit reinbringt. Und irgendwie... Einen ganz großen Anteil, finde ich, hat die Musik von Neil Young. Der so wunderbar zusammenhält alles. Und es gab eine Phase in meinem Leben, wo ich diesen Score auch rauf und runter gehört habe. Das ist unglaublich. Dein Platz 1? Mein Platz 1 ist so klassisch, dass es fast wehtut. High Noon, 12 Uhr mittags. Was wirklich? Oh mein Gott! Es ist tatsächlich ein Film, der mich total bewegt hat, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Und bis zum heutigen Tage bewegt. Und es ist ein ganz traditioneller Western eigentlich. Und es geht so krass über das Genre hinaus, dass er damit teilweise noch locker Spätwestern aus den 90ern und 2000ern schlägt. Weil er zeigt einfach mal einen geschlagenen Mann. Er zeigt keinen klassischen Westernhänden, sondern er zeigt einen Sheriff, der eigentlich keinen Bock hat zu kämpfen. Und der eigentlich nicht will und der eigentlich am Ende ist. Der keine Hilfe erhält. Und der die ganze Zeit durch diese Stadt stolpert, weil er eigentlich nur seine Frau heiraten wollte. Und sie will ja eigentlich auch nicht, dass er kämpft. Und er versucht irgendwie Hilfe zu kriegen. Und er hat Angst, dass er stirbt. Und dieser Film hat so manche Momente, wo wir wirklich einfach nur einen Mann, der Angst hat, der traurig ist, der überhaupt nicht diesen archätypischen männlichen Bildern entspricht. Wir sehen einfach nur, wie der von A nach B stolpert. Und wir haben in der Hoffnung irgendwie das Unaufhaltbare aufhalten zu können oder verzögern zu können. Und der Film läuft ja auch fast in Echtzeit ab. Und dieser Kontrast, diese eigentlich klassische Western-Geschichte, er ist Sheriff, die Gangster kommen und wollen ihn töten. Aber dann so, ja, teilweise wirklich fernab dieser männlichen Klischees dargestellt. Und wirklich nicht einfach nur den gebrochenen Anti-Helden, sondern wirklich einen ängstlichen, eingeschüchterten, manchen Menschen gezeigt, der am Schluss trotzdem mutig ist und sie besiegt oder so. Aber das ist egal. Die Hauptlaufzeit dieses Filmes bricht komplett mit den Western-Stereotypen und macht das aber so schickt, dass es trotzdem als Western-Klassiker gilt. Ich liebe diesen Film. 1952, der ist uralt. Ich habe ihn noch nicht gesehen. Schau ihn dir an. Weil ich immer gedacht habe, einer dieser Spaghetti-Western. Kein Spaghetti. Amerika. Ach so, okay, auch das noch, ja. Noch viel schlimmer. Und Gary Cooper. Und Grace Kelly. Oh, okay. Ich werde mir diesen Film angucken. Grace Kelly hat mich gerade überzeugt. Ich hatte eigentlich von dir erwartet, dass du diesen Flussfilm noch bringst mit Marilyn Monroe. Den fand ich nämlich auch immer ganz gut als Kind. Aber ich weiß nicht mehr, wie der heißt. Es gibt so einen Film, wo sie mit Marilyn Monroe den Fluss runterfahren. Auch ein sehr traditioneller Western. Weißt du, welchen ich meine? Da muss ich jetzt tief graben. Marilyn Monroe, Fluss. Ich werde ihn nicht gesehen haben, weil sonst würde ich mich wirklich erinnern. Fluss ohne Wiederkehr aus dem Jahr 1954. Ich habe erst damit gerechnet, dass der von dir kommt mit Robert Mitchum und Marilyn Monroe. Nee, ich bin immer nur, ich tue immer nur so. Ich bin so pretentious und sage immer, ich nehm nur die alten Filme die 50er Jahre. Ich hab mir dann die Hasse vor. Okay. Wollen wir in den Film zurückgehen? Ja, zurück zur News of the World. Wir sind relativ am Anfang noch und waren jetzt ganz lange bei den Western. Ja. Ich finde diese Erfindung der Figur des News-Vorlesenden so wahnsinnig cool. Ja, ist eine liebes Erklärung an die Medien. Ja, so toll. Und wie die Leute begeistert sind und er der Geschichtenerzähler ist, der eigentlich nur Zeitungsartikel vorliest, aber er ist der Geschichtenerzähler, der es schafft, diese Delivery auch zu bringen und die Leute mitzureißen. Eine ganz tolle Figur. Man muss sich ja wirklich vorstellen, das ist ja tatsächlich, das ist historisch ziemlich korrekt, also es gab diese Leute. Das war ja eine Zeit, in der der Westen erschlossen wurde. Und das heißt, wir haben hier wirklich Dörfer und Städte, die überhaupt nicht angeschlossen sind an die Infrastruktur vom restlichen Amerika, wo dann die ersten Schienen gebaut wurden und dann geht vielleicht eine Eisenbahnstrecke durch, aber die Leute sind schon so ein bisschen abgeschnitten. Ich habe mal eine Frage an dich, jetzt so ein bisschen an Doct. Warum sind in solchen Filmen ist die Erzählweise immer so hoffnungslos? Wenn es darum geht, um diesen wilden Westen oder diese Erschließungsphase von Amerika, warum ist das immer so hoffnungslos? Weil eigentlich ist es eine Sturm- und Drangzeit. Eigentlich sind es doch Leute, die irgendwo hinwollen. Aber ich habe keinen Film in meinem Schubladen gefunden, der irgendwie auch nur ansatzweise diese Hoffnung und diese Aufbruchsstimmung dargestellt hätte. Na ja, es gibt natürlich einen großen Unterschied zwischen den klassischen Western, die den ganzen wilden Westen sehr romantisiert darstellen. Aber selbst da geht es ja nicht. Aber geht es da immer darum, dass alle irgendwie go West und wir machen alles, sind ganz toll und Aufbruchsstimmung? Das ist eher so Stellungskrieg, der eine gegen den anderen. Die meisten Western behandeln ja eigentlich nicht diese Erschließungen. Davon gibt es aber auch Filme. Was mir jetzt als erstes einfallen würde, was so ein richtig klassischer Film der West-Erschließung ist, ist aus den Anfang der 90er in einem fernen Land mit Tom Cruise und Nicole Kidman. Und das ist zum Beispiel ein sehr optimistischer Film. Ich überlege gerade, ich kenne jetzt diese Geschichten, wo die Erschließung geht auch nicht so viel. Die meisten Western spielen ja schon in Dörfern und Städten, wo schon ein bisschen Leben stattfindet und wo auch die Welt irgendwie schon sich so ein bisschen konsolidiert hat. Und wir haben den Sheriff und wir haben die Ganoven. Und das sind dann ja so sehr romantisierte Geschichten. Das ist das Pendant zu unseren Mittelalter-Erzählungen, wo alles so ein bisschen, ja, es ist eine rauhe Zeit und da sind noch echte Kerle. Die können reiten und die können schießen. Und sie haben Sporen an ihren Schuhen. Aber weißt du, was ich meine? Dass ich das Gefühl habe, dass eigentlich die erzählte Zeit muss doch wenigstens ein bisschen diese Aufbruchsstimmung mittragen. Selbst wenn das alles schon so angekommen ist in einem Dorf oder so was. Aber so eine Zeit trägt doch ein grundsätzliches Gefühl mit. Und das grundsätzliche Gefühl müsste doch eigentlich sein, dass wir alle uns eine neue Welt erschließen und dass wir alle vorwärtsgehen und dass es neue Erfindungen gibt und dass es alles aufregend ist. Ich würde sagen, das ist das, wo das Narrativ des Spätwesternens ins Spiel kommt, der ganz klar gegen diese Romantisierung des Wilden Westen arbeitet. Und der vor allem auch erzählt, es war natürlich keine Zeit des Aufbruchs und der Schließung neuer Welten, des Genozids könnte man sogar sagen. Eine Zeit der hohen Gewalt, der Unterdrückung. Weil die Leute sind ja nicht... Es ist ja nicht so, wenn wir uns die Westerschließung betrachten, dass die da hingeritten sind und ihre Häuser gebaut haben und gesagt haben, hey, wir bauen hier eine neue Welt auf. Sondern pst, da hat jemand schon gelebt. Und mit denen wurde nicht so nett umgegangen. Nein, aber pst, verratet es niemandem. Und dieser düstere Ton ist natürlich auch einfach ne Auseinandersetzung mit den Schattenseiten dieser Welt. Was ja dieser Film auch mit tut. Total. Was ich sehr schön finde. Gut in kleinen wie in großen Momenten. Wenn es am Anfang nur ein Blick ist von Tom Hanks, der sieht, wie ein Schwarzer in der Welt besonders gut behandelt wird. Das ist nur ein Blick, der trotzdem sehr gut erzählt. Was ganz spannend ist, weil Tom Hanks, die Rolle von Tom Hanks, dieser Captain Jefferson Kyle Kidd, ist ein Teil dieser Welt. Er ist kein Außenseiter. Er war Soldat im Bürgerkrieg und zwar auf der konfederierten Seite. Er ist wie viele der Leute, die da herumirren, in dieser Welt ein Veteran. Das spielte in 1870, das heißt so 5 Jahre nach dem Bürgerkrieg. In dieser Welt ist er ein Veteran, der jetzt nicht mehr genau weiß, wohin und was er machen soll. Er hat seine Frau verloren und er ist gezeichnet vom Krieg. Es wird nie groß erzählt, was er im Krieg erlebt hat. Aber es wird angedeutet, dass er offensichtlich ziemlich viel Mist gebaut hat, wie alle im Krieg. Was hier natürlich auch erzählt wird, ist eine Geschichte der verlorenen Seelen. Die Konfederierten haben den Bürgerkrieg verloren. Es gibt auch andere Südstaatler. Nicht nur die Texaner, sondern auch andere Südstaatler fühlen sich irgendwie abgehängt, fühlen sich vom Norden mit Arroganz behandelt. Es gibt einige Momente, wo man diesen gleich auf The Cultures auch direkt zu sehen bekommt, wenn Unionssoldaten da stehen und es brodelt und man weiß nie so genau, was passiert jetzt. Kommt es jetzt zu gewalttätigen Ausbrüchen? Ja. Das ist der Moment, den ich dem Film ein bisschen vorhalten würde. Das ist jetzt schon der Bezug auf unsere Zeit. Es gibt dieses Narrativ in den südlichen Staaten Amerikas, der USA, vor allem Texas und Nevada und New Mexico, dass die Leute von der Küste, die arroganten reichen Küstenbewohner, von Hollywood, vor allem Hollywood, Kalifornien, auf die Südstaatler herabblicken und die alle als Hinterweltner, Nazis, Dummköpfe, religiöse Fanatiker usw. sehen. Und dieses Klischee, dass die Südstaatler über die Küsten haben, das scheint hier bestätigt, weil genau das haben wir in diesem Film. Wir stolpern durch Texas und wir kommen an allem vorbei, was es an menschlichem Abschaum zu erleben gibt. Und wir haben die meisten, die Johanna kaufen wollen, um natürlich etwas Schlimmes zu tun. Wir haben die dummen Rednecks, wir haben die white supremacists, irgendwann kommen sie einfach mal auf diese fucking Nazisiedlung, 70 Jahre bevor es die Nazis gab. Und das ist wirklich ein menschlicher Abgrund nach dem anderen. Und selbst die sympathischen Figuren, die hin und wieder vorkommen, die helfen, selbst die werden dargestellt als dumme Hinterweltler, die irgendwie so froh sind, dass ihnen mal ein bisschen Kultur gebracht wird. Was das Spannende ist, ich als Deutscher, der ich eigentlich keine Ahnung habe, und nur ab und zu mal so amerikanisches Fernsehen gucke und so Late Night Talk, ich habe das erwartet von dem Film. Ich habe darauf gewartet, dass der Pederast kommt, ich habe darauf gewartet, dass die dummen Hinterweltler gezeigt werden und dass die rechte Parole nach oben gespült wird. Das war einfach völlig klar, dass das auftauchen müsste. Ich sehe, was der Film damit machen will und ich finde es auch in ganz vielen Momenten total toll, was er damit macht. Aber er schafft es nicht, das aufzubrechen, das Narrativ. Und das finde ich ein bisschen schade, das ist auch ein bisschen verschenkt. Zu einseitig. Wenn ich in Texas leben würde, würde ich diesem Film direkt vorwerfen, was macht denn der hier? Der stellt uns alle da, als wären wir die letzten Hinterweltler und als ob es keine vernünftigen Menschen bei uns gäbe. Diese Wut, die gibt es ja in Amerika und diese Wut ist ja auch mitverantwortlich, dass jemand wie Trump gewählt werden konnte. Und dieser Film sticht da genau rein, der erfüllt komplett dieses Narrativ. Die Typen aus Hollywood, die arrogante Elite, die guckt man, für die sind wir doch sowieso alle nur so ein Inzestpakt. Und das ist ein bisschen schade. Apropos Lichtgestalten, Gegenbeispiele, da hätten wir die Wirtin. Die Sprache. Weißt du verstanden, warum sie die Sprache kann? Ich habe es nicht so richtig durchschaut. Sie deutet an, warum. Ich weiß es nicht. Ich habe da auch aufgefallen, dass es so ein bisschen in Hollywood das ankommt, was so großes Thema ist zur Zeit, dass man immer eine 30-, 40-jährige Jahre jüngere Schauspielerin gegen einen 60-, 70 Jahre alten Mann setzt, die dann irgendwie eine romantische Verbindung eingeht. Die Schauspielerin ist 51 und Tom Hanks ist 64. Ist immer noch ein Unterschied, aber sie erzählen den Unterschied nicht und setzen sich da nicht drauf. Und das finde ich ganz toll. Und es wird auch nicht viel erzählt von der Liebesgeschichte oder von irgendwas, was sie da haben, aber sie haben irgendwas. Angedeutet ist schon fast zu viel gesagt, aber es kommt rüber. Es ist klar. Und das finde ich schön, dass der Film sich da auch nicht für die Zeit sowieso viel zu sauberen und schönen Damen hinzustellen und zu sagen, hier ist noch ein bisschen Eye Candy. Darauf verzichtet der Film komplett. Er versucht hier auch nicht strahlende, romantisierte Schönheit eine Insel in den Abgründen darzustellen, sondern sie ist auch einfach ein Teil dieser Welt. Ja, sie spricht diese Sprache. So heißt der Stamm, bei dem Johanna gelebt hat. Und das ist die Sprache, die sie spricht. Sie kann offensichtlich auch ein paar Brocken Deutsch, aber sie kommuniziert eigentlich. Sie ist halt bei denen groß geworden, bei den Kiowa. Es gibt übrigens eine unglaublich spannende Szene. Die fand ich mit einer der unheimlichsten Szenen in diesem Film, wenn sie bei diesen Nazis sind. Ich fand den Moment unfassbar unheimlich, weil ich dachte die ganze Zeit, krass, das ist total riskant, was sie da macht. Ich fand das total unheimlich. Ich fand das total unheimlich. Ich fand das total unheimlich. Ich fand das total unheimlich. Ich fand das total unheimlich. Das ist total riskant, was sie da macht. Insgesamt ist die Szenerie sehr riskant und spannend. Insgesamt ist die Szenerie sehr riskant und spannend. Das ist das, wo er aufgefordert wird, die Zeitung vorzulesen, die er verlegt hat, der Chef verlegt hat, wo die ganzen tollen ... Genau, das ist in einer fiktiven Stadt, Durand in Arof County. Da gibt es Siedlungen, wie es sie damals war, die gerade dabei sind, sich zu gründen, neu zu konsolidieren. Hauptsächlich auch Veteranen, wahrscheinlich auch ein paar Glücksritter, Goldsucher, Prostituierte, whatever. Diese Stadt wird zusammengehalten von dem Merit Farley, von diesem Anführer mit diktatorischen Tendenzen. Der Geschäftsmann ist gleichzeitig Journalist und die Leute beschäftigt und dem eigentlich alles gehört. Er ist der mächtigste Mann des Ortes ohne Frage. Er will, dass Kitt aus seiner Zeitung vorliest und Kitt sagt, ich habe etwas anderes für euch. Was aus der Welt. Eine tolle, spannende Szene, weil er sich an Demokratie ranrobbt. Das finde ich ganz toll. Das ist die Verbindung zu heute. Du sagtest vorhin, Liebeserklärung an die Medien. Welche Chancen haben wir gegen Trump? In diesem Falle. Oder andere Leute, die sich übermächtig mit Geld und Macht bereichern an der Masse, die diese Macht nicht hat. Der Film macht etwas Großartiges in der Geschichte, die er erzählt. Das ist keine Geschichte von politischer Revolution. Das ist eine Geschichte von Kohlearbeitern. 37 oder so sind es. Das Bergwerk stürzt ein. Klar, es gibt den kurzen Seitenhieb, während der Typ, der sie koordiniert, da sitzt und sich vollstopft. Es sterben viele, aber Elf überleben. Es geht nicht um einen politischen Kampf. Es geht nur um den Zusammenhalt. Das ist dem Mächtigen zu viel. Er merkt, dass da ein Aufruhrgedanke entsteht. Die Arbeiter zusammenarbeiten, gegen widrigste Umstände kämpfen. Es entsteht ein Tumult. Das sind die Geschichten, die du als Volk gerne hörst. Wir müssen uns nur zusammentun. Wir können etwas verändern. Wir können die Macht, die wir haben, nutzen. Es ist großartig, wie Marit Farley in der Szene sagt, lasst uns erzählen, ich will das auch hören. Dann merkt er, wie das Klick macht bei seinen Leuten. Jetzt liest du aus einer anderen Zeitung. Dann sagt Tom Hanks, lass uns darüber abstimmen. Wir wollen die Geschichte von den Bergarbeitern aus Pennsylvania. Wir wollen die Geschichte hören. Jetzt beenden wir die Veranstaltungen. Dann kommt es zu einem richtigen Tumult. Das ist eine gefährliche Situation. Mit Kämpfericht. Das ist so krass, wie dieser Captain Kidd. Er ist sanftmütig und vorsichtig. Er ist in Gefahr. Er begibt Johanna in Gefahr. Da kann es gleich Tote geben. Es kommt zu einem Moment, wo sie fast sterben. Wie er plötzlich kämpferig ist, weil er eine Leidenschaft hat, diese Neuigkeiten der Welt zu erzählen und die Welt zu öffnen. Für diese Leute, die in diesem kleinen Schlecker sind. Womit wir den Schlenker machen können. So weit ist der Schlenker nicht. Zur Entwicklung der Figur von Tom Hanks. Der macht eine Entwicklung durch. Ich wage zu behaupten, dass er für sich, auch wenn es im Drehbuch nicht ganz deutlich geschrieben steht, beschlossen hat, dass die Figur in dieser Szene erst dann die Tragweite und die Wichtigkeit der Macht, der Masse und der eigenen Kraft begreift und nutzt. Und entdeckt. Das ist viel stärker, als wenn wir sagen würden, der kennt das schon. Der hat diese Altersweisheit. Überall, wo er hinkommt, kann er nicht Empowerment vortragen. Nein, in dem Moment, es passiert ihm, weil er plötzlich versteht, so funktioniert das. Gerade am Anfang, wenn wir ihn zum ersten Mal sehen, wie er Nachrichten vorträgt, ist es einfach nur Gossip. Ja, er ist auch so froh drüber gebeugt und liest mehr vor, als dass er wirklich erzählt. Er macht schon eine Entwicklung durch, an dieser ganzen Geschichtenerzählerei. Obwohl sie das meiste davon nicht versteht. Aber sie mag diesen Show-Charakter. Es ist so schön, sie zu sehen, wie sie da sitzt und begeistert guckt. Wenn ihr irgendwann mal schlecht drauf seid, schaut euch einfach nur Helena Zengel an, wie sie begeistert auf etwas schaut. Sie ist ja auch eine Geschichtenerzählerin. Wenn die Pederasten sie kaufen wollen, kommt es zu einem Shootout in den Bergen. Tom Hanks schafft es, sie zu besiegen. Es ist wirklich ein schwieriger Kampf. Er alleine mit Helena, mit Johanna, die auf die Idee kommt, sie mit Münzen zu schießen. Auch ein schönes Bild, dass sie die Münzen als Munition benutzen. Er schafft es, diese vier Typen zu erschießen. Das macht sie sehr viel. Dann singt sie ein Lied oder erzählt eine Geschichte von den Heldentaten des Captain. Sie singt dieses Lied. Dass der Captain heldenhaft war und sie gerettet hat. Sie ist auch eine Geschichtenerzählerin. Sie lebt auch durch diese Geschichten die ganze Zeit. Das ist mir nicht aufgefallen, aber du hast recht. Sie ist auch als Geschichtenerzählerin angelegt. Ich mag nicht mehr den Film zu mögen. Das ist alles gut zusammengeführt. Das ist eine ganz andere Art als seine Geschichtenerzählung. Sie ist eher in einer mythischen Welt. Sie basiert nicht auf Fakten. Sie ist in Träumen und mythischen Geschichten. Es kommt immer wieder, dass sie erzählt oder singt. Sie redet nicht viel in diesem Film. Er beginnt sich für ihre Welt zu interessieren. Es ist ein schöner Moment, wenn er sie zum ersten Mal fragt, was das in Kiewa bedeutet. Er will ihr nicht nur sagen, was das in Englisch bedeutet. Toll. Es gibt diese wundervolle erste Szene, wo sie durch seine Sachen durchgeht. Auch toll. Der Kaffee riecht gut. Die kleinen Momente zwischen den beiden. Das wird nie zur krasse Buddy-Geschichte. Es ist immer noch Vater-Sohn-Tochter-Gefüge. Er lernt durch sie auch eine neue Welt kennen. Ich finde es spannend, dass er erst in der Zeit, als er in der Zeit, als er in der Zeit, als er in der Zeit, als er in der Zeit, als er in der Zeit, als er in der Zeit, als er in der Zeit, als er in der Zeit, als er in der Zeit, als er in der Zeit, was für eine Macht in der Hand hält. Das ist toll. die ich spannend fand und eigentlich haben wir über zwei schon geredet, also der Anfang mit den Banditen, wenn sie den Shootout haben und mit dem Geld schießen, was man einfach so als schönes Symbol auch stehen lassen kann. Ja. Und dann das zweite ist eigentlich die zentrale Geschichte, als sie in dem Dorf mit diesen White Supremacists sind. Ja. Und das dritte wäre, wenn sie dann weiterreisen und dann plötzlich da in der Einöde verloren gehen und auch noch dieser Sandsturm ist. Ja, das ist so eine Traumsequenz fast. Ja, es ist so ein bisschen Verlorenheit und der Tod liegt auch irgendwie in der Luft, sie haben ihre Kutsche verloren und dann kommen die Kiover. Ja, und man denkt, jetzt holen die die Kleine ab. Ja, genau. Und dann sitzt sie da alleine. Ja. Aber nein, sie bekommt ein Pferd in die Hand und geht zurück zu Tom Hanks und die gehen halt weiter. Und es wird kein großes Aufhebensdruck gemacht. Wir wissen auch überhaupt nicht, was passiert ist, was sie mit ihnen besprochen hat, was sie ihnen gesagt hat. Sie hat es offensichtlich geschafft. Nicht nur, dass sie sie in Ruhe lassen, sondern auch einfach, dass sie ihnen ein Pferd geben. Das ist Wahnsinn. Und es ist ganz toll, weil es nicht auserzählt wird. Ja. Man sieht dann nur noch den Blick von der Chefin der ganzen Geschichte anscheinend, die einfach auf die Szenerie blickt und ihnen so ein bisschen zwischen Mürrisch und Wohlwollen, das ist ein sehr seltsamer Blick, aber sehr gut gespielt und anschaut. Und das war es im Grunde, das ist der einzige Kommentar, den diese Szene gibt. Ja. Und dann haben sie dieses Pferd. Die Auslassung in dieser Szene ist so stark und ist so viel wert. Vor allem, wenn ich das vergleiche mit den Filmen, die das ja auch versucht haben, gerade Anfang der 90er, also der mit dem Wolftanze ist ja irgendwie so der Leuchtturm davon. Der Klassiker, wo sie versucht haben, Western zu erzählen, in dem der weiße Mann mit den Indianern in Kontakt kommt und eine neue Welt kennenlernt. Und da wird das alles erzählt. Da geht es zack, zack, zack und man sieht diese Momente, wie er irgendwie versteht, diese Indianerwelt kennenzulernen und es wird nichts ausgelassen. Und das Spannende hier ist, dass wir diese Welt nicht sehen, dass diese Welt trotzdem irgendwie so ein bisschen das Fremde im Hintergrund bleibt, weil das einfach auch die Realität war. Aber dadurch wird sie uns, ironischerweise wird sie uns durch Johanna viel näher, weil wir uns emotional damit verbunden fühlen. Stimmt, ja. Wie sie denkt und wie sie die Welt sieht und wie sie Angst hat und wie sie Freude empfindet. Und vor allem auch, dass sie ganz oft die ist mit dem ethnologischen Blick auf das andere. Das Fremde sind dann nicht diese Indianer. Das Fremde sind diese komischen Typen, die sich in einer Siedlung zusammengerottet haben, einfach nur um alle zu erschießen, die ihnen nicht in den Kram passen. Das Fremde sind die religiösen Fanatiker, die als erstes sagen, wenn sie bei uns leben will, dann muss sie sich unseren Sitten und Gebräuchen anpassen. Und die sie dann wie ein Hund an Pfahl binden. Womit wir uns übers Ende reden, obwohl wir eigentlich gedacht haben, wir versuchen das Ende nicht zu spoilern. Ja, wir sollten auch nicht zu viel spoilern. Du findest, dass der Film pessimistisch ist. Ich finde, dass der Film pessimistisch ist. Hab ich das? Du hast gefragt, warum die immer so einen düsteren Blick haben. Ach so, ja. Ich finde, dass die Trostlosigkeit immer nach vorne gestellt wird von dieser Welt. Trostlosigkeit. Ich fand den Film, der Film hatte was unglaublich Optimistisches. Natürlich immer mit diesem Blick Richtung Gegenwart. Dass die Nachrichten, dass die Öffnung der Welt durch Informationen, dass die eine ungeheure Macht mit sich bringt. Und vieles zum Besseren lenken kann. Aber natürlich funktioniert das nur, wenn du vorher die Welt trostlos erzählst. Ja, natürlich, klar. Ja, ich weiß nicht. Ich mag den Film natürlich dafür auch und ich mag auch die Kraft, die er dadurch entwickelt. Aber ich habe mich halt gefragt, wie das mit dem übereingeht, was diese Zeit eigentlich war für die Menschen. Was ja war ja immer Hoffnungsträger eigentlich. Ja, ich glaube auch viel Hoffnung, viel Desillusionierung auch. Viele sind losgezogen mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Und sind dann irgendwo als Schienenarbeiter, Goldgräber, Minenarbeiter, Prostituierte versumpft. Jaja, ja. Richtig. Das wird natürlich auch erzählt, dass diese Hoffnung, die sich nicht erfüllt hat. Auch im Hintergrund vor dem verlorenen Bürgerkrieg. Es ist halt auch eine Nachkriegsgeschichte. Stimmt, ja. Das ist eine Welt, die so ein bisschen im Wiederaufbau ist und wo sich keiner gefunden hat. Das ist auch eine Welt, die vor dem klassischen Wilden Westen spielt. Das ist 1870. Ich glaube, die meisten Western werden eher so zehn Jahre später verortet von der Zeit. Es steht ganz spannend dazwischen, zwischen dieser Bürgerkriegsgeschichte und dem Wilden Westen. Auch weil es immer wieder diese Referenz auf den Bürgerkrieg gibt. Immer wieder diese Konflikt. Unionsarmee gegen Ex-Konfederierten. Lassen wir das Ende aus? Wir lassen das Ende aus. Das ist schwierig was zu sagen, weil das Gesamtbild wird natürlich sehr stark von dem Ende geprägt. Aber vielleicht lassen wir es einfach aus. Der Film ist sehenswert. Schaut ihn euch an. Ich war mit dem Ende sehr glücklich, kann ich nur sagen. Ich bin auch sehr glücklich mit dem Ende tatsächlich. Es war das Ende, was der Film verdient hat, meiner Meinung nach. Und das sowohl im negativen als auch im positiven. Weil es ist, das habe ich am Anfang gesagt und da klang es vielleicht ein bisschen zu sehr wie Lob. Es ist ein Oscar-Bate-Film. Und er ist dabei auch ein bisschen formelhaft und ein bisschen traditionell. Auch teilweise mit erhobenem Zeigefinger. Wie gesagt, ich finde den Blick auf den Süden und auf dieses Texas ein bisschen eindimensional. Aber ich verstehe auch, es gibt eine total nachvollziehbare Wut gegen diese Welt. Und deswegen kann ich total gut nachvollziehen, dass sie so dargestellt wird. Weil diese ganzen Schattenseiten, die gezeigt werden, die gibt es natürlich da. Und dieser Bezug zu heute. Dabei, wir leben in einer Zeit, in der man vielleicht auch mal ein bisschen wütend sein darf. Auf die white supremacists, auf die Neonazis, die sich halt genau in den Regionen der USA aufhalten. Auf die Waffennaren und auf die Fanatiker und die Fundamentalisten. Und es ist ja so, dass die andere Seite sich nicht sehr viel äußert. Das hat sie jetzt jahrelang nicht viel getan. Die, die immer laut geschrien haben, waren die white supremacists. Die haben immer die Nase vorn, was hier ich melde mich und ich beschwere mich. Und ich mache darauf Aufmerksamkeit. Lenke darauf Aufmerksamkeit, wie es uns geht und was unsere Meinung angeht. Aber das andere Lager hat sehr lange ignoriert, was interessiert. Es macht auch tatsächlich letzten Endes keinen Unterschied. Weil Hollywood wird sowieso vorgeworfen, Propaganda zu machen. Wenn du einen Hollywood-Film produzierst, reicht es schon, dass du eine weibliche Superheldin hast. Oder einen schwarzen Stormtrooper, der zum Helden wird. Das reicht schon. Oder weibliche Ghostbusters. Das reicht ja offensichtlich schon, um in bestimmten gesellschaftlichen Schichten als Propagandamaschine wahrgenommen zu werden. Dann ist es vielleicht auch egal. Dann kann auch mal ein Film rauskommen, der tatsächlich deutlich mehr Propagandazüge trägt. Und das tut dieser Film. Der schießt ganz schön ordentlich gegen diese Wildwest-Attitüde. Und gegen den damit zusammenhängenden Konservatismus. Und gegen den damit zusammenhängenden Rassismus etc. Das macht der Film. Und bei mir rette er natürlich offene Türen ein. Und ich freue mich darüber, dass das gemacht wird. Aber wie immer bei solchen Filmen, der Film erreicht genau die Leute, die es schon... Also Preaching to the Choir im Grunde. Aber das ist halt immer das Problem mit so was. Guter Film. Traditioneller Film, guter Film. Aber ein Film, ich bin froh, den gesehen zu haben. Ich finde es schön, dass heutzutage immer noch solche Filme gemacht werden. Und manchmal muss auch ein bisschen Oscar-Welt sein. Das hast du aber schön gesagt. Danke. Das ist aber ein gutes Schlusswort, würde ich sagen. Ich wünsche Helena Zengel die wundervollsten Rollen über die nächsten Jahrhunderte hinweg am besten. Das ist ein noch besseres Schlusswort. Ich will ganz viel von ihr sehen. Und ich danke Tom Hanks für jede Rolle, die er mit diesem wundervollen Leben füllt, die er tut. Ja. Und ich danke dir, Plor, für diese wundervolle Jubiläumsform. Ja, vielen Dank, Johannes, dass wir 10 Folgen geschafft haben. Juhu. Auf die nächsten 10. Auf die nächsten 100. Für immer und immer und immer. Okay, und euch noch einen schönen Tag und eine schöne Woche bis nächste Woche. Genau, und bleibt dran, wenn ihr wissen wollt, was nächste Woche dran kommt. Sehr schön. Bis dann. Ciao. Ciao. Manche Männer kommen halt immer zu früh, Plor. Das war ich in dem Fall. Ich habe ganz laut Johannes geschrien und das Ding lief noch nicht. Ja, jetzt läuft es. Jetzt bin ich komplett raus. Aber wir wollten eigentlich noch mal drüber reden, was wir nächste Woche machen, ne? Nächste Woche. Ach so, nächste Woche. Hast du schon was nächste Woche? Ja, ich habe was für nächste Woche. Sehr schön. Und zwar haben wir so viel Witze drüber gemacht, dass ich immer die koreanischen Filme mit russischen Untertiteln habe. Aber es war gar nicht so bis jetzt, oder? Nee, aber jetzt kommen wir, glaube ich, dieser Kategorie von Filmen sehr nahe. Oh Gott. The big one. Ja, erzähl. Wir hatten so viele aktuelle Filme. Ich muss wieder ein bisschen zurück in die Vergangenheit. 1975. André Tarkowski. Russisches Avantgarde-Kino. Tarkowski. Und zwar würde ich dir gerne sehr Hallo den Spiegel zeigen, der einfach mal mein liebster Tarkowski-Film ist. Und ich glaube, dass diese Meinung ganz gut ist. Ja. Und ich glaube, dass wir jetzt noch ein bisschen mehr darüber sprechen. Ja. Ich würde dir gerne sehr Hallo den Spiegel zeigen, der einfach mal mein liebster Tarkowski-Film ist. Und ich glaube, diese Meinung teilen nicht sehr viele. Oh, okay. Auch das noch. Also für Tarkowski auch noch der schlimme Tarkowski. Genau. Und den wirst du wahrscheinlich nur auf Russisch finden. Und ich tippe mal auch, dass deutsche Untertitel wahrscheinlich Mangelware sind. Aber englische Untertitel solltest du finden. Okay. Was hast du denn für... Ich gucke sie mir einfach auf koreanische Untertitel an und habe alles verstanden. Kein Problem. Das ist vollkommen egal. Du könntest ihn auch mit deutschen Untertiteln gucken. Tarkowski habe ich in Erinnerung, weil ich habe nichts von ihm komplett gesehen. Ich habe irgendwie Bilder davon im Kopf, wie überlang jemand auf einem Stuhl sitzt und nichts passiert. Das ist wahrscheinlich Stalker. Du weißt auch noch, wovon ich rede. Das ist wahrscheinlich der beliebteste Tarkowski-Film. Oh Gott. Und wahrscheinlich... Nein, nicht sein leichtester. Sein leichtester ist wahrscheinlich am ehesten Andrej Rubiljev. Ich hoffe, ich habe das richtig ausgesprochen. Mein Russisch ist übrigens komplett weg. Ich weiß ja nicht, wie es bei dir aussieht. Aber ich kann kein Russisch. Ich habe nie Russisch gelernt. Das bei Nastrovje hört es auf. Nastrovje. Ja, ich hatte Russisch in der Schule. Aber die Geschichte erzähle ich das nächste Mal. Sehr gut. Was hast du denn für mich, Pop, als Ausgleich? Ich habe für dich als Ausgleich, weil wir darüber geredet hatten. Und ich dachte, ja, Western und so. Und du gesagt hast, es gibt bestimmt diese Kategorie von so, ja, Schneewestern oder so. Und dann dachte ich eben, wir müssen einfach die Hateful Eight mal gucken. Oh ja. Weil ich ja auch ein bisschen Probleme damit habe, weil ich nicht genau weiß, was mich an diesem Film stört. Das ist nicht der liebste Film von Tarantino. Genau. Aber ich weiß nicht genau, warum. Ich habe es nicht verstanden, weil eigentlich ist der Film sehr gut, glaube ich. Aber irgendwas stört mich. Und ich würde gerne herausfinden, was. Vielleicht haben wir eine Chance. Finden wir es zusammen raus. Okay. Bis zum nächsten Mal. Bis zum nächsten Mal. Ciao.
